Bis zum Sommer 2022 gehen wir auf Spurensuche an den Grabtextilien aus dem Sarg des Trierer Bischofs Paulinus, der im Jahr 358 unter kaiserlicher Verbannung in der Region Zentralanatoliens verstarb und kurze Zeit später von seinen christlichen Anhängern in seine heutige Grabstätte, die Krypta von St. Paulin in Trier, überführt wurde.
Im Laufe unseres Projekts kommen immer wieder neue Textilfragmente zum Vorschein, die wir nicht gleich auf den ersten Blick einem bestimmten Gewebetypus zuordnen können. Deshalb untersuchen wir mikroskopisch alle technologischen Einzelheiten und dokumentieren die Ergebnisse. Auf diese Weise verschaffen wir uns einen Überblick, wie viele unterschiedliche Gewebearten im Befund vorliegen und wie groß die entnommenen Seidenstücke ursprünglich waren. Wie eine gewebetechnische Analyse aussehen kann, zeigen wir in dem folgenden Video am Beispiel eines Textilfragments mit einer außerordentlich feinen Musterung, das in einer Kompositbindung – einem sogenannten Taqueté – gewebt ist. Einige Textilfragmente in dieser Bindung hatten wir bereits im Blogbeitrag 2 und im letzten Blogbeitrag kurz vorgestellt.
Hier kommen nun die Details zu dieser besonderen Bindungstechnik und den Parametern unserer technologischen Befundaufnahme:
P.S. Übrigens hat uns das Erstellen des Lehrvideos einen Riesenspaß gemacht! Nicht zuletzt, weil uns das Medienbüro am Campus Deutz der TH Köln eine professionelle Tonaufnahme ermöglichte. Hier ein kleiner Einblick hinter die Kulissen:
Mit diesem Beitrag verabschieden wir uns in die Weihnachtszeit und wünschen allen Leserinnen und Lesern besinnliche und ruhige Tage. Herzlichen Dank an dieser Stelle an das Medienbüro der TH Köln und an Marlen Börngen aus der Studienrichtung Schriftgut, Grafik, Fotografie und Buchmalerei bei uns am CICS.
Bis zum nächsten mal verpacken wir nicht nur fleißig Geschenke, sondern auch unsere frisch geglätteten Seidenfragmente, die nach den Strapazen der letzten Jahrhunderte ein sicheres und geschütztes Zuhause verdient haben. Wie ein solches aussieht und welche Materialien wir dafür verwenden, berichten wir kurz vor Neujahr.