Ob Vietnamkrieg, Notstandsgesetze oder sexuelle und politische Befreiung – die Themen, die die Generation, die man heute als die „68er“ bezeichnet, beschäftigten, waren vielfältig. Mit der Anti-Springer-Kampagne in Westdeutschland nach den tödlichen Schüssen auf den Studenten Benno Ohnesorg 1967 und dem Internationalen Vietnamkongress im Februar 1968 sollen nur zwei der vielen bedeutenden Ereignisse der Zeit genannt werden. Schnell wird dabei jedoch deutlich: Meist assoziiert man mit den Geschehnissen der 1960er Jahre vor allem die Proteste in Berlin oder Frankfurt rund um Rudi Dutschke und den SDS – doch wie sahen die 1960er Jahre in Köln aus?
Im Spätsommer des nächsten Jahres eröffnet eine Sonderausstellung im Kölnischen Stadtmuseum, die die Geschehnisse der 1960er Jahre in Köln in den Blick nimmt. Das Gemeinschaftsprojekt von Kölner Universität und Stadtmuseum betrachtet dafür nicht nur die Ereignisse an der Universität, sondern soll auch die Entwicklungen der 1960er Jahre im Kölner Stadtraum näher beleuchten: Die Musikszene brachte den Rock n‘ Roll und die Beatmusik, in der Kunst kamen neue Strömungen wie die Konzeptkunst oder Pop-Art auf. Außerdem wird ein Zeitzeugenprojekt die sogenannten „68er“ selbst zu Wort kommen lassen.
Kuratoren der Ausstellung sind Michaela Keim und Stefan Lewejohann. Michaela Keim studierte Geschichte und Sozialwissenschaften an der Phillipps-Universität Marburg und absolvierte ihren Master in Geschichte an der Humboldt-Universität zu Berlin. Seit 2016 widmet sie sich im Rahmen des Promotionsprojektes „100 Jahre Kölner Universität“ den 1960er und 1970er an der Kölner Universität. Stefan Lewejohann studierte Geschichte und Germanistik an der Universität zu Köln. Nach seinem Studium absolvierte er ein wissenschaftliches Volontariat am Kölnischen Stadtmuseum und arbeitet seitdem als wissenschaftlicher Mitarbeiter und Kurator an verschiedenen stadthistorischen Ausstellungen. Seit 2016 ist er Mitherausgeber der Fachzeitschrift „Geschichte in Köln. Zeitschrift für Stadt- und Regionalgeschichte“. In einem Interview haben die beiden Fragen rund um „68“ und das Zeitzeugenprojekt beantwortet:
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