Die klassische Ästhetik seit der Antike orientiert sich an Normen, Maße und Proportionen. Das Erreichen von Symmetrie im künstlerischen Schaffensprozess gilt als die gelungene Spiegelung der Natur, des Kosmos, der gottgemachten Ordnung. In dieser ästhetischen Tradition werden Werke Polyklets, da Vincis, Michelangelos oder Dürers als Meisterwerke verehrt. Zurecht? Der Kunsthistoriker Prof. Dr. Horst Bredekamp hat an dieser Überlieferung Zweifel. Schon Leonardo da Vinci habe diese Ineinssetzung von Symmetrie und Kunst mit Skepsis betrachtet. So sei beispielsweise sein Vitruvianischer Mensch als eine Art Karikatur des Ideals geometrisch wiedergegebener Körper zu verstehen. Erst die Störung, das disproportionale Moment in der Ästhetik, verschaffe dem Kunstwerk eine innere Dynamik, eine Verlebendigung des Gegenständlichen. Entlang dieser Überlegungen kommt Horst Bredekamp in der kunsthistorischen Einschätzung der Büste der Nofretete zu einer neuen Lesart, durch die die gängige eine bemerkenswerte Schieflage erhält.
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