Universitäten und Hochschulen gehören zu den Institutionen der Gegenwart, denen eine gesamtgesellschaftliche Bedeutung zuerkannt wird. Mehr noch: Sie verkörpern Einrichtungen, denen man noch utopisches Potential zutraut. Sie sind Orte, in denen wissenschaftlich eruierte Lösungen für Probleme aller Art produziert werden. Aus dieser Erwartungshaltung ziehen Universitäten und Hochschulen nicht erst seit heute ihre Legitimität. Der Mediävist Prof. Dr. Karl Ubl von der Universität zu Köln behauptet, dass die Universität seit ihrer Gründung im Mittelalter ein Ort der Utopie, aber auch des Pragmatismus war und ist. Diese These begründet er in seinem Vortrag entlang eines Vergleichs der Anfänge der Universitäten von Köln (1388) und Wien (1365).
100 Jahre neue Universität zu Köln: Eine Vortragsreihe zu ihrer Geschichte
Anlässlich des diesjährigen 100. Gründungsjubiläums der Neuen Universität zu Köln veranstaltet das Historische Institut zusammen mit dem dort angesiedelten Projekt "Geschichte der Universität zu Köln seit 1919" im Sommersemester 2019 eine Vortragsreihe, die ein breites Panorama der neueren, aber auch der älteren Kölner Hochschulgeschichte bietet. Sechs Professorinnen und Professoren des Instituts richten ihren jeweils epochenpezifischen Blick zurück auf bedeutende Wegmarken, die von der Gründung der alten Universität 1388 bis zur studentischen Protestbewegung um 1968 reichen. Im Jubiläumsjahr spannt die Vortragsreihe somit einen Bogen vom Spätmittelalter bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts.