Der Archäologe und Direktor des MiQua. LVR-Jüdisches Museum im Archäologischen Quartier Köln widmet sich in seinem Vortrag dem Thema der musealen Präsentation archäologischer Denkmäler. Am Beispiel des Denkmalensembles aus römischen, mittelalterlichen und neuzeitlichen Funden am Kölner Rathausplatz wird deren künftige Präsentation im MiQua erläutert. Als ein in-situ-Befund schafft das unterirdische Archäologische Quartier die Möglichkeit, Vermittlungsangebote mit einer direkten Kontextualisierung von Objekten und Fundstelle zu schaffen. Die künftigen Besucher werden sich den Denkmälern daher aus verschiedenen Perspektiven nähern können: aus der klassischen historischen Erzählperspektive, aus der emotionalen Annäherung an das Auratische der archäologischen Fragmente und aus der interaktiven Sicht, die mit modernen Vermittlungsformaten und Involvement der Besucher arbeitet.
Ringvorlesung "Jüdische Geschichte und Kultur im mittelalterlichen Köln. Interdisziplinäre Zugänge"
2021 jährt sich die Ersterwähnung einer jüdischen Gemeinde für Köln und damit zugleich auf dem Gebiet der heutigen Bundesrepublik Deutschland zum 1700. Mal. Eine Ringvorlesung an der Universität zu Köln nimmt dieses besondere Jubiläum im Wintersemester 2020/21 zum Anlass, die Geschichte jüdischen Lebens im Köln des Mittelalters wie auch die Schwerpunkte und Ergebnisse ihrer aktuellen Erforschung einem breiteren Publikum zu präsentieren.
Ziel der Veranstaltungsreihe ist erstens, durch ausgewiesene Expert*innen die zentralen Etappen jüdischer Geschichte im mittelalterlichen Köln darzustellen und sie zugleich auch in breitere Zusammenhänge einzubetten. Zweitens nimmt ein Schwerpunkt der Ringvorlesung den Aufbau des „MiQua“ zum Anlass, die maßgeblich durch das Museumsprojekt und die ihm vorausgehenden archäologischen Grabungen angestoßenen neuen Forschungsergebnissen der letzten Jahre vorzustellen. Drittens geht es in drei Vorträgen aus verschiedenen Perspektiven um das große Thema, wie jüdische Geschichte seit dem 19. Jahrhundert museal ausgestellt wurde bzw. wie sie heute präsentiert werden kann und soll.
Aufgrund der Corona-Pandemie wird die Ringvorlesung ausschließlich digital übertragen.