Aussichtsreicher Kandidat für einen Platz im Kader der deutschen Hockey-Nationalmannschaft im Vorfeld einer Olympiade wandert von Deutschland nach Amerika aus und vertritt -wenige Jahre danach- als Hockey-Torwart die US-amerikanische Flagge während eines Turniers in Europa...Nicht alle in diesem Aufsatz erwähnten Biographien jüdischer Hockeyspielerinnen und -spieler aus der Zeit des Nationalsozialismus sind in solchen Bahnen verlaufen: Lilli Henoch z.B. eine in den 1930er Jahren bekannte zehnfache Meisterin in der Leichtathletikabteilung des Berliner Sport Clubs, war ebenso Mitglied und Spielerin in der Hockeyabteilung des BSC. Ausgeschlossen aus diesem Verein aufgrund des Arierparagraphen der Nationalsozialisten, bleibt sie nach 1939 trotz vieler Angebote als Trainerin aus dem Ausland bei ihrer Mutter in Berlin und wird im September 1942 auf einem Transport von Juden in das Ghetto von Riga ermordet. Dazwischen gibt es ein breites Feld von Schicksalen, das im Anschluss an diesen ersten Zugriff systematisch aufgearbeitet werden müsste. Erste Ergebnisse in dieser Richtung liegen für andere Sportarten wie z.B. Fußball, Turnen und Rudern bereits vor.
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