Julia Virginia Scheuermann (1878-1942) und Richard Laengsdorff (1877-1941) sind beide in Frankfurt geboren. Sie waren verheiratet seit 1922 und lebten als Paar im Frankfurter Westend. Sie gehörten zum Freundeskreis der Großtante des Autors, die auch im Westend wohnte. Die ersten Impulse, sich mit dem Schicksal des Paares zu beschäftigen, entstammen deshalb auch familiären Unterlagen. Bei den Laengsdorffs handelte es sich um eine „Mischehe“ im Sinne der Nationalsozialisten. Richard war jüdischer Abstammung, Julia Virginia stammte aus altem Frankfurter Patriziat.
Julia Virginia war bildende Künstlerin, Malerin, Lyrikerin, in reifen Jahren Feuilletonistin. Richard arbeitete im Presse- bzw. Verlagswesen, auch als Übersetzer. Teile ihres Werdegangs, ihr gemeinsames Leben, ihre Beziehung zu Freunden, ihre künstlerischen/ schriftstellerischen Leistungen sowie ihr tragisches Lebensende in der Nazizeit 1941/ 1942 werden aus der familiären Sicht des Autors in dieser Studie zusammengestellt. Viele Details zum Leben des Paares können als typisch für die damalige Situation gesehen werden.
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Zu Richard Laengsdorff gibt es einen Eintrag, der u.a. folgende Informationen enthält:
Am 15. Februar 1941 ist Richard Israel Laengsdorff in seinem Domizil in der Avenue de Choisy 205 verschieden. Angezeigt am 17. Februar 1941, 14 Uhr von Léon Hache – 69 Jahre alt, Hotelier, Avenue de Choisy 205.
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Versuche, herauszufinden, welche Transporte 1940 genau von Luxemburg nach Frankreich gingen, was ihr Ziel dort war, und welche Menschen damals transportiert wurden, waren bisher erfolglos. Ich suche derzeit nach neuen Ansätzen zur Recherche.
Jedenfalls besteht eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass Richard Laengsdorff im November 1941 noch gelebt hat. Und damit hat er vielleicht noch die Transporte von Frankreich in die Vernichtungslager des Ostens miterlebt.
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