Russischer Imperialismus. Was er bewirkt, sehen wir momentan sehr deutlich. Im Februar 2022 hat Russland einen vollumfänglichen Angriffskrieg gegen die Ukraine begonnen. Seitdem sehen wir immer deutlicher, dass die politische Führung Russlands aber auch große Teile der Bevölkerung nach wie vor in Gedankenkonstrukten des 19. und 20. Jahrhunderts verhaftet sind und weite Teile des europäischen Ostens und Regionen darüber hinaus als Einflussbereich verstehen, der keine eigenen politischen Entscheidungen zu treffen hat.
Dr. Alexander Friedman (u.a. Universität des Saarlandes), Prof. Dr. Oliver Reisner (Ilia State University, Tblisi (Georgien)) und Dr. habil. Anna Veronika Wendland (Herder-Institut Marburg) haben sich gemeinsam mit Prof. Dr. Anke Hilbrenner die Frage gestellt, woher dieser russische Imperialismus kommt, was er gegenwärtig verursacht und wohin er führen mag. Sie blickten dabei nicht wie üblich explizit nach Russland oder versuchten, eine russische Perspektive einzunehmen, sondern nahmen andere Länder, ihre Verhältnisse zu diesem Imperialismus und ihren Umgang damit in den Blick. Alexander Friedman bot eine Perspektive auf Belarus, Oliver Reisner warf Licht auf Georgien und Anna Veronika Wendland beschäftigte sich mit einer ukrainischen Perspektive.