An der Wende vom Mittelalter zur frühen Neuzeit änderten sich die Trinkgewohnheiten und Trinkbräuche vor dem Hintergrund von Humanismus und Reformation stark. Insbesondere der überkommene Brauch des Zutrinkens, der nach zeitgenössischen Berichten vielfach zum „viehischen Saufen“ geführt haben soll, geriet in den Fokus der Kritik und der behördlichen Ahndung. Der Vortrag von Oliver Auge, Professor am Lehrstuhl für Regionalgeschichte der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, widmet sich eingehend der Frage, was, wann, wie und wo die Menschen in Württemberg zu dieser Zeit tranken – unter spezieller Berücksichtigung der betreffenden Landesverordnungen und der überlieferten Urfehden am Beispiel der württembergischen Ämter Göppingen und Herrenberg. Ein Vortrag zur Sonderausstellung "Berauschend. 10.000 Jahre Bier und Wein" im Landesmuseum Württemberg in Stuttgart in Kooperation mit dem Schwäbischen Heimatbund.
BERAUSCHEND. 10.000 Jahre Bier und Wein
Landesmuseum Württemberg, Stuttgart
22.Oktober 2022 - 30.April 2023
Ob Geburtstage, Silvester oder einfach der gemeinsame Feierabend, im sozialen Miteinander nimmt Alkohol eine bedeutende Rolle ein. Das ist aber kein Phänomen der Gegenwart: Seit 10.000 Jahren werden Bier und Wein hergestellt und konsumiert. Damals wie heute ist das Trinken alkoholischer Getränke in vielen Kulturen verwurzelt. War und ist Alkohol also der „Kitt“ unserer Gesellschaft? Und wie schafft er Gemeinschaft, Identität und zugleich soziale Abgrenzung? Diesen und weiteren spannenden Fragen geht die Große Sonderausstellung auf den Grund und spannt dabei einen Bogen von der Steinzeit bis in die Gegenwart.
Entdecken Sie rund 250 beeindruckende Objekte, die die Geschichte von Bier und Wein veranschaulichen und deren gesellschaftliche Rolle verdeutlichen.
Weitere Informationen: https://www.landesmuseum-stuttgart.de/berauschend