Über Jahrzehnte galt als ausgemacht, dass gut geplante Städte aus funktional getrennten Sphären zu bestehen hätten. Für Wohnen, Arbeit und Konsum waren unterschiedliche Standorte vorgesehen, und die zentrale städtebauliche Herausforderung lag darin, diese Standorte verkehrstechnisch zu vernetzen. Dieses urbanistische Paradigma, das den Wohn- und Siedlungsbau an die Peripherie verschob, gilt inzwischen als überholt. Seit gut zehn Jahren sind die Innenstädte zunehmend wieder als Wohnraum gefragt, zugleich steigen die Einwohnerzahlen in den Großstädten weit über das Maß hinaus, das der bestehende Wohnungsmarkt aufnehmen kann. Wie kann dieser Bedarf gedeckt werden und wie sieht zeitgemäßer Wohnbau in der Stadt aus? Wie realitätsnah sind urbanistische Planungen und welche Spielräume hat Architektur angesichts politischer und rechtlicher Vorgaben? Wie kann städtischer Wohnbau finanziert werden und wie verhindert man, dass zentrale Großstadtlagen ausschließlich zu Luxusquartieren werden? Die Architekten Matthias Sauerbruch und Silvia Carpaneto skizzieren in ihren Kurzreferaten zwei Entwürfe.
Podiumsdiskussion
Die Architekten Silvia Carpaneto, Christian von Oppen und Matthias Sauerbruch sowie die Professorin für Städtebau und Regionalplanung an der TU München, Sophie Wolfrum, diskutieren mit Christian Demand, Herausgeber des Merkur, wie sich Wohnen in Städten in Zukunft gestalten wird.