Die Religion der Etrusker, die im 1. Jahrtausend v. Chr. im nördlichen Mittelitalien lebten, war eng mit der Natur verbunden: Naturphänomene wie Gewitter, Erdbeben oder die Jahreszeiten erklärten sie durch göttliches Eingreifen. Doch anders als bei den antiken Griechen waren die etruskischen Götter zunächst formlos – sie nahmen keine menschliche Gestalt an. Dies änderte sich, als die Etrusker ab dem 6. Jahrhundert v. Chr. in immer engerem Austausch mit den Griechen standen. Sie übernahmen viele Elemente der griechischen Mythologie und auch die Götter bekamen nun ein menschliches Antlitz. Doch nicht alles wurde 1:1 übernommen, viele Mythen wurden an die Vorlieben der Etrusker angepasst. Mit diesem Kulturimport beschäftigt sich die Archäologin Dr. Nadine Leisner (Hamburg). In ihrem von der Gerda Henkel Stiftung unterstützten Forschungsvorhaben untersucht sie Spiegel, Urnen, Vasen und andere Objekte, um herauszufinden, wie griechische Mythen in der etruskischen Kunst adaptiert wurden.
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