Kaum ein digitales Netzmedium hat mehr Auswirkungen auf die Praxis des historischen Lernens als die Online-Enzyklopädie Wikipedia. Neben der Erledigung schulischer Aufgaben für das Unterrichtsfach Geschichte im privaten, außerschulischen Umfeld, wird die Recherche und die Fortschreibung (eigener) Artikel auch innerhalb des institutionellen Rahmens des Schulunterrichts immer bedeutender.
Der lange Zeit bestehende „schlechte Ruf“ der Wikipedia hat sich mittlerweile in eine allgemeine Anerkennung der didaktischen Möglichkeiten und des qualitativen Werts der Informationen gewandelt. Aus der Informationsbörse für Präsentationen und Referate wurde in der schulischen Anwendung mittlerweile eine respektable Lernumgebung, die sinnvolles geschichtsbezogenes Lernen ermöglicht und dem Erwerb und der Erweiterung vieler domänenspezifischer Kompetenzen dient.
Die Tagung strebt eine Bestandsaufnahme des gegenwärtigen historischen Lernens mit der Wikipedia an: Im zweiten Panel der Tagung stellen Dr. Marco Zerwas von der Pädagogischen Hochschule FHNW in Basel und Dr. Patrick Sahle von der Universität zu Köln Beispiele aus der Empirie vor. Prof. Dr. Anke John von der Universität Jena kommentiert die Präsentationen und öffnet anschließend die Diskussion fürs Publikum.