Die europäische Banken-, Wirtschafts- und Institutionenkrise wirft - neben dem Hinterfragen wirtschaftlicher wie institutioneller Strukturen der Europäischen Union - auch die Frage nach den zukünftigen Kräfteverhältnissen zwischen den einzelnen Mitgliedsländern auf. Mit zunehmender Dringlichkeit wird in Deutschland und in der gesamten EU auch die Frage nach der deutschen Rolle bei der weiteren Krisenbewältigung gestellt.
Trägt Deutschland aufgrund seiner aktuellen Wirtschaftskraft die Verantwortung, die Führungsrolle im krisengeschüttelten Europa zu übernehmen? Oder sollte es vielmehr für eine Stärkung der politischen Union und damit für eine Balance der Kräfteverhältnisse ohne nationale Vormachtstellung eintreten?
In der vierten Veranstaltung der Reihe „Europa in der Krise. Problemdiagnose und Zukunftsperspektiven“ diskutieren Angelo Bolaffi, Professor für politische Philosophie, und der Politologe und Soziologe Claus Offe ihre Vorstellungen der neuen Rolle Deutschlands in der EU.