Die Schöpfer und Entwickler von psychotherapeutischen Verfahren haben sich stets nicht nur mit individuellen Menschenbildern sondern auch mit kollektiven Menschheitsfragen befasst. Wie groß ist die Macht des Unbewussten? Wieviel Freiheitsgrade lässt das menschliche Bewusstsein zu? Braucht es notwendigerweise einen Leib, das Menschliche eine Verkörperlichung? Worin unterscheidet sich der Mensch vom Tier, worin von komplexen Maschinen? In dieser Tradition stellte die 3. Dießener Klausur "Mensch-Maschine-Zukunft" die Frage, wie die Zukunft der Psychotherapie unter dem Einfluss von virtueller Realität, künstlicher Intelligenz und Robotik aussehen dürfte und wie sie das Selbstverständnis des Menschseins von seinen Weiten und Grenzen verändern wird. In Kurzinterviews wurden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer gefragt, wie die digitale Zukunft der Psychotherapie und ihr Menschenbild bestenfalls aussehen könnten.
Michael Holohan
... arbeitet seit über 15 Jahren im Bereich der Psychoanalyse. Er arbeitet am Institut für Geschichte und Ethik der Medizin an der TU München. Dort erforscht er unter anderem die Beziehung zwischen unterschiedlichen Konzepten des Geistes in der Psychoanalyse und Biomedizin. Zudem ist er Mitglied der Association for Psychoanalysis and Psychotherapy in Ireland (APPI) und dem Irish Council for Psychotherapy (ICP).