Die Schöpfer und Entwickler von psychotherapeutischen Verfahren haben sich stets nicht nur mit individuellen Menschenbildern sondern auch mit kollektiven Menschheitsfragen befasst. Wie groß ist die Macht des Unbewussten? Wieviel Freiheitsgrade lässt das menschliche Bewusstsein zu? Braucht es notwendigerweise einen Leib, das Menschliche eine Verkörperlichung? Worin unterscheidet sich der Mensch vom Tier, worin von komplexen Maschinen? In dieser Tradition stellte die 3. Dießener Klausur "Mensch-Maschine-Zukunft" die Frage, wie die Zukunft der Psychotherapie unter dem Einfluss von virtueller Realität, künstlicher Intelligenz und Robotik aussehen dürfte und wie sie das Selbstverständnis des Menschseins von seinen Weiten und Grenzen verändern wird. In Kurzinterviews wurden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer gefragt, wie die digitale Zukunft der Psychotherapie und ihr Menschenbild bestenfalls aussehen könnten.
Andreas Brenner
... ist Professor an der Universtiät Basel und der Hochschule für Wirtschaft der FHNW Basel und ist dort Dozent für Philosophie, Globalisierung und Wirtschaftsethik. Er beschäftigt sich insbesondere mit Fragen zur angewandten Ethik, insbesondere der Medizin-, Tier-, Umwelt- und Wirtschaftsethik sowie zur Phänomenologie, insbesondere der Leibphilosophie. Im Mai 2022 erschien sein Essay: CoronaSoma – Leib in Zeiten der Pandemie.