Die attische Demokratie hat sich wie jede andere demokratisch verfasste Gesellschaft in einem Aushandlungsprozess von Wissen und bloßen Meinungen befunden. Aus diesem Spannungsverhältnis gewannen die Eliten im klassischen Athen ihr Orientierungs- und Handlungswissen. Die Sektion zur Alten Geschichte auf dem Historikertags 2016 in Hamburg stellt sich im Zeichen des sogenannten spatial turn insbesondere der Frage, welche Diskurspraktiken in welchen sozialen Räumen stattgefunden haben. Wo genau wurde um Wissen und Meinungen gerungen? Welche Bedeutung kam dabei dem Wissen der Straße zu? Wo fanden Demagogen ihre Räume, um Gerüchte als politische Waffe einzusetzen? Was lässt sich aus den attischen Reden an Selbstbeschreibung herausdestillieren? Und: Wie ist der Glaube in einem Ordnungssystem aus Wissen und Meinungen zu verorten? Die Historikerinnen und Historiker Werner Rieß, Hans Beck, Christian Mann, Claudia Tiersch, Dorothea Rohde, Katarina Nebelin und Martin Dreher beleuchten diese Fragen aus unterschiedlichen Blickwinkeln.
Wir danken der Universität Hamburg für die Bereitstellung der Videos vom 51. Historikertag 2016.