Die theologische Forschung nimmt Digitalität häufig als Untersuchungsgegenstand wahr: Hier wird der digitale Raum theologisch reflektiert und ethisch diskutiert (digital theology) oder religiöse Praktiken werden im Digitalen empirisch untersucht (digital religion). Digitalität kann jedoch auch als Erweiterung des theologischen Forschungsbestecks betrachtet werden, indem es mit den Digital Humanities (DH), der computergestützten Erforschung geisteswissenschaftlicher Fragestellungen, in Zusammenhang gebracht wird (computational theology).
Zum Auftakt des Themenjahres 2023/2024 „Die Digitalisierung der Religion“ am Exzellenzcluster Religion und Politik (Universität Münster) stellen die evangelische Theologin PD Dr. Frederike van Oorschot und der evangelische Theologe Dr. Christopher Nunn die digitalen Forschungsfelder theologischer Forschung vor: Der Vortrag versteht sich als eine Standortbestimmung der Theologie im Fächerkanon der Digital Humanities. Anhand praktischer Beispiele skizzieren sie Auswirkungen digitaler Forschungspraktiken auf die theologische Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie.