Das, was wir heute Re-enactment nennen, hat seine Wurzeln im 19. Jahrhundert. Ziel dieses Projekts ist es durch eine mikrogeschichtliche Analyse einzelner Beispiele zu untersuchen, wie und warum sich zwischen ca. 1780 und 1900 Kriterien und Praktiken einer authentifizierenden, immersiven und performativen Darstellung der Vergangenheit entwickelten. Das Projekt versteht sich als Beitrag zu einer bisher vernachlässigten Historisierung der Public History und des kulturellen Gedächtnisses und will der häufig postulierten These, dass Re-enactments ein postmodernes Phänomen seien, widersprechen. Es geht von drei ineinander übergehenden Phasen aus in denen sich Re-enactments von einem Medium der Unterhaltung (ca. 1780-1840), über eine Methode der Bildung (ca. 1840-1870) zu einer Forschungspraxis entwickelten (ab 1890). Re-enactments waren dabei, so die These, eine kulturelle Praxis um grundlegende gesellschaftliche Veränderungen zu verarbeiten. Sie waren eine Reaktion auf: ein durch die Aufklärung und die Französische Revolution zerrüttetes Zeitverständnis (erste Phase), das revolutionäre Zeitalter (zweite Phase) und die beginnende Hochmoderne (dritte Phase).
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