Die US-amerikanische Filmindustrie war bereits seit ihren Anfängen zu Beginn des 20. Jahrhunderts fasziniert vom Orient und asiatischen Charakteren. Damals lebten rund 100.000 Menschen chinesischer Herkunft in den USA, die meisten davon an der Westküste. Eine der bekanntesten Filmfiguren war die des chinesischen Wissenschaftlers Dr. Fu Manchu, der nach der Weltherrschaft strebt. Diese sowie die Rollen anderer asiatischer Figuren im Film wurde fast ausnahmslos von weißen Schauspielerinnen und Schauspielern gespielt. Damit diese trotzdem wie "Orientals" aussahen, mussten sie entsprechend geschminkt werden. Der Kölner Historiker Björn Schmidt hat sich in seiner Dissertation mit der Darstellung von chinesischen Immigrantinnen und Immigranten im US-Film beschäftigt und stellt im vorliegenden Vortrag vor, welche Rassediskurse im so genannten Yellowface transportiert wurden.
Über die Konferenz
Ausgehend von der Frage, welchen Stellenwert und welche Rolle Filme in der gegenwärtig immer wichtiger werdenden Auseinandersetzung mit visuellen Quellen in der Geschichtswissenschaft einnehmen, widmet sich die Konferenz in mehreren Sektionen dem historiografischen Umgang mit Filmen in Forschung und Lehre. Behandelt werden u.a. das Verhältnis von Filmtheorie und Geschichte, Spielfilme als Quellen für Geschichtsschreibung, Lehr- und andere nicht-fiktionale Filme, sowie das Verhältnis von Filmen zu anderen visuellen Quellen. Ziel der Tagung ist es, Aspekte der historiografischen Arbeit mit filmischem Material umfassend zur Diskussion zu stellen, und in das weite Feld der Visual History einzuordnen.
Die Konferenz Film & Visual History: Fragen – Konzepte – Perspektiven (15.-17. Januar 2016 in Köln) wird veranstaltet von Massimo Perinelli, Olaf Stieglitz, sowie von der Arbeitsstelle Geschichte & Film (AGuF) am Historischen Institut der Universität zu Köln; Kooperationspartner sind Prof. Margit Szöllösi-Janze (LMU München) sowie Prof. Maren Möhring (Uni Leipzig).
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