Der Begriff “digitale Publikation” klingt für viele noch widersprüchlich, oder er schreckt einfach ab. Online-Veröffentlichungen gelten noch oft als minderwertige Publikationen. Dennoch entwickelt sich das digitale Publizieren seit mehreren Jahrzehnten, ja es ist sowohl in den Lese- als auch in der Forschungspraxis in den Geistes- und Sozialwissenschaften ein ein entscheidender, eigenständiger Kommunikationsraum geworden. Dort sind so unterschiedliche Materialien zu finden wie Editionen von Primärquellen, Datenbanken, Bücherplattformen, Zeitschriften, die leicht mit einander in Verbindung gesetzt werden können. Diese Zirkulationsstruktur im Publikationsraum birgt ein faszinierendes Potential, das dennoch - wenn auch nur symbolisch - an juristischen, sozialen oder wissenschaftlichen Grenzen stößt.
Die Zurückhaltung bei der Aneignung des digitalen Publikationsraums hängt teilweise damit zusammen, wie dieser Lese- und Schreibpraktiken zu verschieben scheint. In dieser Podiumsdiskussion geht es darum, diese Verschiebungen zu artikulieren, aber auch die Kontinuitäten stark zu machen, und damit auch das Potential digitalen Publizierens auszuloten.
Die Veranstaltung wird vom Centre Marc Bloch, von DARIAH-EU und von der Französischen Botschaft in Berlin organisiert; gestreamt und aufgezeichnet vom Wissenschaftsportal L.I.S.A. der Gerda Henkel Stiftung.
Warming Up: One-Minute-Madness (15mn)
In den ersten 15 Minuten der Veranstaltung sind 10 bis 12 Beiträge geplant, die jeweils eine Minute dauern. Die eingeladenen KurzrednerInnen können sich an u.s. Themen orientieren. Ziel dieser dynamischen Einführung in das Thema ist, so viele Facetten zu beleuchten wie möglich, die dann im Anschluss in der Podiumsdiskussion wieder aufgegriffen werden können.
Mögliche Themen: Bloggen, Open Peer Review, Post-Publication peer review, einzelne Publikationsprojekte oder einer im Rahmen eines digitalen Publikationsprojekts entstandenen Frage.
Podiumsdiskussion “Digitale Publikationen heute, ein Vademecum”
Die einstündige Podiumsdiskussion wird moderiert von Laurent Romary (Inria/Centre Marc Bloch). Jeder Diskutant/Jede Diskutantin ist eingeladen, die Sprache seiner/ihrer Wahl zu verwenden (Deutsch bzw. Französisch).
DiskutantInnen:
- Mareike König (Deutsches Historisches Institut Paris)
- Herbert Grüttemeier (Institut de l’information scientifique et technique)
- Denis Eckert (Centre Marc Bloch)
Centre Marc Bloch (Berlin), Raum Germaine Tillion (7. Stock), 1. Juni,
14:00-16:00