Vom 15. bis 17. Januar fand in den Räumen der Thyssen Stiftung in Köln die Konferenz "Film & Visual History: Fragen – Konzepte – Perspektiven" statt. Die Konferenz beleuchtete das Verhältnis von Geschichte und Film und bot Perspektiven für den Umgang mit Spielfilmen als historischer Quelle. Trotz Visual Turn und zunehmender Beliebtheit von Visual History nähert sich die Geschichtswissenschaft dem Medium Film oft zögerlich. Die Gründe dafür liegen zum Teil im fehlenden Austausch zwischen Geschichts- und Filmwissenschaften. Im ersten Vortrag der Konferenz greift die Filmwissenschaftlerin Prof. Dr. Gertrud Koch von der Freien Universität Berlin Immanuel Kants Begriff des "Geschichtszeichens" auf, um die ästhetischen Bedingungen filmischer Umsetzung von Geschichte zu erörtern. Als prognostisches Geschichtszeichen im Sinne Kants wirken historische Spielfilme, so Koch, immer auch auf die Gegenwart und deuten auf eine mögliche Zukunft.
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"Geschichtszeichen" im Film
Über die Konferenz
Ausgehend von der Frage, welchen Stellenwert und welche Rolle Filme in der gegenwärtig immer wichtiger werdenden Auseinandersetzung mit visuellen Quellen in der Geschichtswissenschaft einnehmen, widmet sich die Konferenz in mehreren Sektionen dem historiografischen Umgang mit Filmen in Forschung und Lehre. Behandelt werden u.a. das Verhältnis von Filmtheorie und Geschichte, Spielfilme als Quellen für Geschichtsschreibung, Lehr- und andere nicht-fiktionale Filme, sowie das Verhältnis von Filmen zu anderen visuellen Quellen. Ziel der Tagung ist es, Aspekte der historiografischen Arbeit mit filmischem Material umfassend zur Diskussion zu stellen, und in das weite Feld der Visual History einzuordnen.
Die Konferenz Film & Visual History: Fragen – Konzepte – Perspektiven (15.-17. Januar 2016 in Köln) wird veranstaltet von Massimo Perinelli, Olaf Stieglitz, sowie von der Arbeitsstelle Geschichte & Film (AGuF) am Historischen Institut der Universität zu Köln; Kooperationspartner sind Prof. Margit Szöllösi-Janze (LMU München) sowie Prof. Maren Möhring (Uni Leipzig).
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