Hamburg, 23. Juli 2013. Die Preisträger des Deutschen Studienpreises 2013 stehen fest. Die drei mit je 30.000 Euro dotierten Spitzenpreise gehen an die Zeithistorikerin Annette Ranko von der Universität Hamburg, den Volkswirt und Entwicklungsforscher Philip Mader von der Universität zu Köln und die Materialforscherin Anne Jung von der Universität des Saarlandes. Mit dem Deutschen Studienpreis zeichnet die Körber-Stiftung unter der Schirmherrschaft von Bundestagspräsident Norbert Lammert die wichtigsten Dissertationen des Jahres aus. Die Stiftung vergibt drei erste und sechs zweite Preise für exzellente Doktorarbeiten, die besondere gesellschaftliche Bedeutung haben.
Die ersten Preise:
Weltbild der Muslimbrüder Für ihre Studie hat Annette Ranko fast die gesamte Führungsebene der ägyptischen Muslimbruderschaft interviewt und umfangreiche arabische Quellen ausgewertet. Sie analysiert die Flügelkämpfe der Muslimbrüder, deren geostrategischen Pläne und erläutert ihr Demokratieideal, das westliche Freiheitsrechte ausnimmt. Die Zeithistorikerin zeigt präzise, was von der mächtigen politischen Kraft in Ägypten zu erwarten ist. Mit ihrer Forschungsarbeit überzeugte sie die Jury in der Sektion Geistes- und Kulturwissenschaften.
Skandalös verfehlte Entwicklungshilfe Philip Mader erhält den ersten Preis in der Sektion Sozialwissenschaften für seine kritische Analyse der Armutsbekämpfung durch Mikrokredite. Diese Kredite an Kleinstunternehmer sind ein weltweit anerkanntes Instrument der marktwirtschaftlichen Entwicklungshilfe. Wie Mader belegt, führen sie jedoch zur Ausbeutung der Ärmsten der Armen durch die Finanzindustrie, die ihren Kreditnehmern Wucherzinsen abverlangt und sie dann hochverschuldet zurücklässt.
Nachhaltige Materialien Anne Jung erkannte die Jury der Natur- und Technikwissenschaften den ersten Preis für die Entwicklung eines offenporigen, nanobeschichteten Hybrid-Metallschaums zu. Dieser lässt sich als ressourceneffizientes und nachhaltiges Material im Leichtbau, Crashschutz oder auch als Splitterschutz bei Gefahrengut einsetzen.
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Friederike Schneider
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