Über das Konzept der Konfession hat der erste Inhaber der „Hans-Blumenberg-Gastprofessur“, Historiker Prof. Dr. Lucian Hölscher, am Exzellenzcluster „Religion und Politik“ der Uni Münster gesprochen.
Vortrag „Das Konzept der Konfession“
Audio: „Normative Kraft“
„Seine Bedeutung ist zutiefst ambivalent“, so der Wissenschaftler am 12. April 2016 in Münster, „es steht sowohl für die säkulare Anerkennung des Gleichheitsanspruchs der Konfessionen im liberalen Verfassungsstaat als auch für den Absolutheitsanspruch religiöser Gruppen.“ Beide Ansprüche könnten kaum zusammen bestehen, sondern müssten „wechselseitig in der Schwebe“ gehalten werden. Die Religionsgeschichte der Bundesrepublik Deutschland böte dafür zahlreiche Beispiele wie den konfessionellen Proporz innerhalb der politischen Parteien und staatlichen Institutionen oder die kontroversen Diskussionen auf Katholiken- und protestantischen Kirchentagen. Der Vortrag trug den Titel „Protestantische Frömmigkeitskultur in Deutschland. Das Konzept der Konfession“.
Weitere Informationen zum Thema finden sich auf der Website des Exzellenzclusters "Religion und Politik".
Der emeritierte Bochumer Historiker Prof. Dr. Lucian Hölscher war im Sommersemester 2016 der erste „Hans-Blumenberg-Gastprofessor“ am Exzellenzcluster „Religion und Politik“ der Uni Münster. Die Gastprofessur, benannt nach dem einflussreichen Philosophen Hans Blumenberg (1920-1996), soll dazu beitragen, innovative Impulse aus der internationalen Forschung nach Münster zu bringen, und die interdisziplinäre Anschlussfähigkeit am Exzellenzcluster stärken.
Der Hörfunk-Service auf der Website des Exzellenzclusters "Religion und Politik" bietet O-Töne über aktuelle Themen des Forschungsverbunds. Interessierte können sich Tonmitschnitte und Interviews dort anhören, Journalisten dienen sie zur Verwendung in Radiobeiträgen.
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