[1] Zu Carl Diem vgl. die Biographie von Frank Becker, Den Sport gestalten. Carl Diems Leben (1882–1962), vier Bände, Duisburg 2009–2011 und Ralf Schäfer, Militarismus, Nationalismus, Antisemitismus. Carl Diem und die Politisierung des bürgerlichen Sports im Kaiserreich, Berlin 2011. Zur aktuellen Debatte Wolfgang Benz (Hrsg.), Erinnerungspolitik oder kritische Forschung? Der Streit um Carl Diem, Zeitschrift für Geschichtswissenschaft 59 (2011), Themenheft, 197–271.
[2] In der Debatte um Diem offenbart sich – wie schon bei früheren Auseinandersetzungen um Sport und Olympische Spiele im Nationalsozialismus – ein bedauerliches Defizit an demokratischer Diskussionskultur in der deutschen Sporthistoriographie. Vgl. das Interview von Andrea Schültke mit dem Diem-Biographen Frank Becker im Deutschlandfunk, 19. 2. 2012, „Ich würde es nicht noch einmal machen". Eine unabhängige Forschung über den deutschen Sportfunktionär Carl Diem ist schwierig; www.dradio.de/dlf/sendungen/sport/1681567/; zuvor in abgeschwächter Form in: ZEIT ONLINE, www.zeit.de/sport/2011-12/interview-becker-diem-nazi/seite-2, Streit um Carl Diem. Vater des deutschen Sports als Vorbild ungeeignet.
[3] Christiane Eisenberg, „English sports“ und deutsche Bürger. Eine Gesellschaftsgeschichte, Paderborn 1999, 441.
[4] So Diethelm Blecking im Interview mit der Badischen Zeitung, 30. 11. 2011, Von Opfern, Widerstand und steilen Karrieren, vgl. http://www.badische-zeitung.de/sonstige-sportarten/von-opfern-widerstand-und-steilen-karrieren--52592532.html.
[5] Stellvertretend Frank Röller, Carl Diem – ein moralisches Vorbild?, in: SportZeiten 12 (2012), 1, S. 39–57.
[6] Diethelm Blecking, Der Motor der Modernisierung? Wie der moderne Sport nach Deutschland kam!, in: Beilage der Kreiszeitung Böblinger Bote, herausgegeben vom Heimatgeschichtlichen Verein für Schönbuch und Gäu, Heft 2012, S. 1–4; vgl. www.bb-live.de/beilagen/getpdf.php?BBLIVEID=&datei=963_20120104132133.
[7] Vgl. hierzu Dietrich Schulze-Marmeling, Der FC Bayern und seine Juden. Aufstieg und Zerschlagung einer liberalen Fußballkultur, Göttingen 2011.
[8] Vgl. hierzu Wolfgang Benz (Hrsg.) Handbuch des Antisemitismus. Judenfeindschaft in Geschichte und Gegenwart, Bd. 5, Organisationen, Institutionen, Bewegungen, Berlin 2012, darin: Sportvereine bis 1933, S. 577–582; ebenda, Band 2/1, Personen, darin: Ferdinand Hueppe, S. 385–386 und Carl Diem, S. 171–173 sowie Bd. 2/2, Personen, darin: Guido von Mengden, S. 544–545 und Edmund Neuendorff, S. 580–581.
[9] Zur Elitenkontinuität vgl. Ingo Haar/Michael Fahlbusch, Völkische Wissenschaften und Politikberatung, in: diess. (Hrsg.), Völkische Wissenschaften im 20. Jahrhundert: Expertise und „Neuordnung“ Europas, Göttingen 2010, S. 9–38.
[10] Carl Diem, Pflichtsport (1912), in: Olympische Flamme. Das Buch vom Sport, 3 Bände, Berlin 1942, hier Band III, Organisation und Praxis, 1120–1121, Zitat S. 1120.
[11] Hierzu Shulamith Volkov, Antisemitismus als kultureller Code, in: diess., Antisemitismus als kultureller Code. Zehn Essays, München 2000, S. 13–36.
[12] Carl Diem an Richard Franz, 16. 4. 1913, Carl und Liselott Diem-Archiv (CuLDA).
[13] Carl Diem an Richard Franz, 3. 4. 1913, CuLDA.
[14] Carl Diem, Pflichtsport (1912), in: ders., Olympische Flamme, Band III, 1120–1121, Zitat S. 1120.
[15] Ders., Arbeitszeit und Sport (1923), in: Olympische Flamme, Band I, Sinn, 101–103, Zitat 101.
[16] Carl Diem an Erich Günther Blau, 1. 3. 1932; CuLDA.
[17] Carl Diem, Sport statt Jugendwehr, in: Welt-Echo. Eine politische Wochenschau, 1919, Nr. 12/13, 179.
[18] Ders., Aufgaben für 1916, Fußball und Leichtathletik 14 (1913), Nr. 28, nach Karl Lennartz (Hrsg.), Die VI. Olympischen Spiele Berlin 1916, Köln 1978, 61–64.
[19] Ders., Das Deutsche Stadion – was es uns sein soll, in: Lennartz, Die VI. Olympischen Spiele, 45.
[20] Ders., Die Welt für Deutschland fordern (1925), in: Olympische Flamme Band I, 244.
[21] Ders., Ergebnis von Los Angeles (1932), in: ders., Olympische Flamme, Bd. I, 373–387, Zitat 374.
[22] Carl Diem an Franz Breithaupt, 30. 11. 1931, mit Bitte um mündliche Aussprache am 11. 12.; CuLDA.
[23] Carl Diem, Reichskommissariat für körperliche Erziehung. Entwurf auf Ersuchen einer Reichsstelle, in: ders., Olympische Flamme, Bd. III, 1152–1155.
[24] Ders., Tagebuch, 26. 12. 39–1. 1. 1940; CuLDA.
[25] Ders., … und sie haben die Probe bestanden, in: Reichssportblatt, 25. 6. 1940; unter dem Titel „Sturmlauf durch Frankreich“ nochmals in: ders., Olympische Flamme Bd. I, 124–129.
[26] Ders., Der Olympische Gedanke im Neuen Europa, Berlin 1942, 50–51.
[27] Carl Diem an Otto Abetz, 17. 10. 1940; Politisches Archiv des Auswärtigen Amtes, Bot. Paris, Kult. 12, Nr. 4–6.
[28] So der Titel von Carl Diem, Spätlese am Rhein. Gedanken und Reden über den Sport 1947–1957 (Zum 75. Geburtstag ihres Rektors herausgegeben von der Sporthochschule Köln), Frankfurt/Main, 1957.
[29] Willi Weyer/Hans Lenk, Zwei Reden anlässlich der Gedenkfeier zum 90. Geburtstag von Carl Diem, gehalten am 24. Juni 1972 in der Deutschen Sporthochschule Köln, Sonderdruck, unpaginiert, Zitat von Willi Weyer.
[30] Der deutsche Sport verlor seinen Vater, in: Hamburger Abendblatt, 18. 12. 1962.
[31] Lorenz Peiffer, Editorial, in: SportZeiten 12 (2012), 1, S. 4. Im Folgenden konstatiert er, die „historische Aufarbeitung z. b. der Entwicklung, Funktion und Rolle einzelner Sportarten und ihre Verbände“ beschränke sich „weitestgehend auf die populäre Sportart Fußball und den Fußball-Bund sowie auf den größten Turn- und Sportverband: die Deutsche Turnerschaft“; ebenda, S. 4. Vgl. auch die nützliche Bibliographie von Lorenz Peiffer, Sport im Nationalsozialismus. Zum Stand der aktuellen historischen Forschung. Eine kommentierte Bibliographie, Göttingen 2009. Angesichts eines seit Jahren wachsenden öffentlichen Interesses an Sportgeschichte sind die genannten Forschungslücken bemerkenswert.
[32] Insofern dokumentieren die neuesten sportwissenschaftlichen Veröffentlichungen zur Diem-Debatte in Michael Krüger, Erinnerungskultur im Sport. Vom kritischen Umgang mit Carl Diem, Sepp Herberger und anderen Größen des deutschen Sports, Berlin 2012 und die Beiträge zu Diem in SportZeiten 1, 2012, einen methodologischen Rückschritt.
[33] S. o. Fußnote 5.
[34] Paradigmatisch Norbert Frei, Wie modern war der Nationalsozialismus?, in: Geschichte und Gesellschaft (1993), S. 367–387, sowie Axel Schildt, NS-Regime, Modernisierung und Moderne. Anmerkungen zur Hochkonjunktur einer andauernden Diskussion, in: Tel Aviver Jahrbuch für deutsche Geschichte 18 (1994), S. 3–22, hier besonders S. 21–22.
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Mfg F.B.