Wer waren jene jüdischen Menschen, die nach den Erfahrungen von Shoah, Verfolgung und Exil, ihre Zukunft in einem sozialistisch transformierten Nachkriegsdeutschland suchten? Warum engagierten sich Juden in einem Staat, der sie und ihre Geschichte(n) weitgehend aus dem „antifaschistischen Gedächtnis“ der DDR-Gesellschaft zu tilgen suchte? Anetta Kahane und Martin Jander haben eindrucksvolle jüdische Biografien versammelt, die sehr unterschiedliche Antworten auf die Frage nach jüdischer Identität und Lebensgestaltung unter den Bedingungen einer repressiven Herrschaft geben.
Das Panel
Anetta Kahane ist Schriftstellerin und Journalistin. In der Bürgerrechtsbewegung der DDR wirkte sie am Zentralen Runden Tisch mit. Seither engagiert sie sich gegen Rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus. Ende 1998 initiierte sie die Amadeu Antonio Stiftung und ist deren hauptamtliche Vorsitzende. Sie verfasst regelmäßig eine Kolumne in der Frankfurter Rundschau und schrieb auch für die Berliner Zeitung, Die Zeit, Die Tageszeitung, Stern und Tagesspiegel.
Dr. Martin Jander ist Historiker, Politikwissenschaftler und Journalist. Seine Schwerpunkte in Forschung und Publikationen bilden die Geschichte der Opposition in der DDR sowie die verschiedenen Terrorismen in der Bundesrepublik mit ihren internationalen Verbindungen. Er unterrichtet an den Dependancen der Stanford University in Berlin, der New York University in Berlin, sowie im Programm von FU-BEST.
Moderation: Prof. Dr. Gerhard Hirschfeld