Ende der 1960er verwendeten US-amerikanische Soziologen erstmals den Begriff der Wissensgesellschaft. Damit sollten post-industrielle Gesellschaften beschrieben werden, deren wichtigste Ressource theoretisches Wissen sei. Damit wurde der Wissenschaft eine neue bestimmende Rolle als gesellschaftlicher Akteur zugesprochen. In Zeiten des beschleunigten digitalen Wandels hat der Begriff Wissensgesellschaft eine neue Dimension erfahren: Wissen ist jederzeit und von überall abrufbar, erweiterbar und leicht zu verbreiten. Doch von welchem Wissen gehen wir dabei aus? Verfügungswissen, Orientierungswissen, regulierendes Wissen? Wie wird der Begriff der Wissensgesellschaft heute national und international verstanden? Welche gesellschaftlichen Normen und Folgen für die Menschenrechte lassen sich daraus ableiten? Die Präsidentin der Deutschen UNESCO-Kommission Dr. Verena Metze-Mangold widmet sich in ihrer Keynote der Tagung Die Zukunft der Wissensspeicher. Forschen, Sammeln und Vermitteln im 21. Jahrhundert diesen Fragen.
Die Zukunft der Wissensspeicher. Forschen, Sammeln und Vermitteln im 21. Jahrhundert
Zwei Tage lang tauschten sich Anfang März Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste in Düsseldorf über ihre Erfahrungen bei der Speicherung von Wissen in Bibliotheken, Museen und Archiven aus. In zwölf Beiträgen wurden Dynamiken des Wissens, Wissensräume und Wissenswege entworfen und zur Diskussion gestellt. Präsentationen aus der Praxis und Reflexionen über die Folgen des digitalen Wandels ergänzten sich und regten dazu an, konkrete digital verortete Projekte kritisch zu überprüfen.