Im Schatten der Hundertjahrfeier der Oktoberrevolution ist ein anderes Datum fast verschwunden: 1937, das Jahr des entfesselten stalinistischen Terrors und der ersten Wahlen nach der neuen Verfassung von 1936 – eine Zäsur in der Geschichte der Sowjetunion, die es noch aufzuarbeiten gilt. Prof. Dr. Karl Schlögel lehrte bis zu seiner Emeritierung im Jahre 2013 an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt/Oder. Aktuell arbeitet er als Fellow der Carl Friedrich von Siemens Stiftung in München an dem Projekt "Museum der Sowjetzivilisation". Im November 2016 wurde er mit dem Preis des Historischen Kollegs ausgezeichnet.
Munich History Lecture
Welchen Beitrag kann die moderne Geschichtswissenschaft zur Erklärung der Welt leisten? Dies ist die Leitfrage der im Sommersemester 2011 etablierten Munich History Lecture.
Die Vorlesungsreihe will den spezifischen Beitrag der Geschichtswissenschaft zum Verständnis drängender Gegenwartsprobleme und Zukunftsfragen sichtbar und nutzbar machen. Sie durchleuchtet das historische Werden zentraler Entwicklungen bei der Entstehung der modernen Welt, wie die Grundlagen Europas und der Globalisierung, den Formenwandel von Krieg und Frieden, die Bedingungen von Wohlstand und Wirtschaftskrisen, die Ursachen von Massenverbrechen und Genoziden oder die Formierung multilateraler Regime und Ordnungssysteme. Zu diesen Themen nehmen herausragende, international bekannte Historiker und Historikerinnen aus dem Aus- und Inland Stellung.
Die Veranstaltungen richten sich an Lehrende und Studierende der LMU sowie an eine breitere Öffentlichkeit.
Die Reihe wird gefördert von der Münchner Universitätsgesellschaft und der Gerda Henkel Stiftung.