Im dritten und abschließenden Teil erläutert die Germanistin und Komparatistin PD Dr. Mona Körte eine frühe und eine moderne Rezeption des Infernos in der "Göttlichen Komödie" Dantes. Im Auftrag von Lorenzo di Pierfrancesco de' Medici fertigte der Renaissance-Maler Sandro Botticelli Ende des 15. Jahrhunderts etwa einhundert Zeichnungen an, die einen bildlichen beziehungsweise visuellen Kommentar zur Dante'schen Hölle abgeben. Dabei muten die zahlreichen Gesichtsdarstellungen schon beinahe modern an, Serialität und Multiperspektivität scheinen die späteren Comics und das frühe Bewegtbild vorwegzunehmen. Eine ähnlich comichafte Rezeption Dantes lieferte fast 500 Jahre später der isländische Maler Erró. PD Dr. Mona Körte erkennt in seiner Porträtserie "Monsters" neben dem lebendigen Gesicht und dem gesichtslosen Schädel eine dritte Ansicht menschlicher Physiognomie, die mit den Antlitzen der Verdammten in Dantes Inferno korrespondiert.
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