Seit im Jahr 1992 die Bundeskunsthalle eröffnete, ist der politische Kurswert von Kultur konstant gestiegen. Das zeigt sich schon in den Budgetzuwächsen, die Kulturstaatsministerin Monika Grütters in acht Jahren Amtszeit erkämpfte – zuletzt in den zwei Kulturmilliarden zur Linderung der Folgen der Corona-Pandemie. Aber versteht die Politik wirklich, wie Kultur funktioniert und was sie leistet? Reichen die bestehenden Instrumente, um die Arbeit von Künstlerinnen und Künstlern zu sichern? Wie müssen Kultureinrichtungen sich verändern? Braucht es ein Bundeskulturministerium? Und was bleibt von der Kulturhoheit der Länder? Zur Premiere von STUDIO BONN diskutieren Kulturstaatsministerin Monika Grütters, Intendantin Eva Kraus und Kolja Reichert über die Zukunft der Kulturpolitik.
STUDIO BONN
Der Kunstkritiker, Autor und Kurator Kolja Reichert konzipiert und moderiert als Programmkurator mit Schwerpunkt Diskurs der Bundeskunsthalle die neu geschaffene Programmreihe STUDIO BONN. Internationale Künstler*innen, Wissenschaftler*innen, Entwickler*innen und Aktivist*innen diskutieren live in der Bundeskunsthalle und im Bonner Kanzlerbungalow Fragen, welche die Gesellschaften von morgen bestimmen werden. Als interdisziplinärer Think Tank richtet sich STUDIO BONN an ein allgemein interessiertes Publikum ebenso wie an Expert*innen. Neben gestreamten Podiumsdiskussionen sind Podcasts, Essays und weitere Formate geplant. „Mit STUDIO BONN positioniert sich die Bundeskunsthalle als Zukunftslabor und Debattenraum mit unterhaltsamen und pointierten Gesprächen über neueste gesellschaftliche Herausforderungen und Potentiale“, erklärt Intendantin Eva Kraus. „Mit Kolja Reichert als Kurator gewinnt unser Team einen klugen und zugleich visionären Kopf mit Gespür für große Themen, mit Lust am Experimentellen – er ist stets nah am Puls der Zeit.“
Kolja Reichert: „Ich freue mich über die Chance, die Möglichkeiten einer öffentlichen Institution mit dem Zukunftsenthusiasmus zu verbinden, der gerade wieder im Netz herrscht. STUDIO BONN soll eine Art Korallenriff öffentlichen Nachdenkens über die Gemeingüter werden, das mit der Zeit wächst und verschiedenste Perspektiven und mediale Experimente einbezieht.“
Mit der Diskussion am 12. Mai wird der erste Themenzyklus „The Common Ground“ ins Leben gerufen. Er stellt im Anschluss an die Erfahrungen der Corona-Pandemie die Frage nach dem Allgemeinen: Was hält Gesellschaften zusammen? Welche Techniken und Institutionen erlauben produktive Auseinandersetzungen über die Zukunft? Und welche Rolle spielen darin Kunst und Kultur?