Unter der Federführung seines Senior Fellow, Prof. Dr. Hubertus Jahn (Cambridge), führt das Historische Kolleg in München vom 15.2. bis 17. Februar 2017 ein Kolloquium zum Thema „Repräsentationen und Identitäten in Georgien im 19. und 20. Jahrhundert“ durch. An dieser thematisch breiten und interdisziplinären Konferenz nehmen Historiker, Literaturwissenschaftler und Anthropologen aus mehreren Ländern teil. Das Kolloquium ist Teil des deutsch-georgischen Jahres, welches im Januar 2017 beginnt und im Herbst 2018 mit der Frankfurter Buchmesse, auf der Georgien Gastland sein wird, endet. Im Mittelpunkt des Kolloquiums steht ein neuer Blick auf die Geschichte Georgiens von 1800 bis heute. Dabei geht es weniger um die „hard facts“, also die bereits mehr oder weniger gut erforschten politischen und gesellschaftlichen Ereignisse und Strukturen, als vielmehr um die Mechanismen, Formen und Konventionen, durch welche Macht, Status, Erinnerung und Widerstand ausgedrückt wurden. In diesem Kontext werden auch Ausformungen persönlicher, sozialer, kultureller, lokaler und nationaler Identität Beachtung finden.
Eine Teilnahme am wissenschaftlichen Kolloquien ist nur nach bestätigter Anmeldung beim Historischen Kolleg möglich.
Programm:
Wendsday/Mittwoch, 15.02.2017
17:30–19:00 (NN): Welcome and Keynote/Begrüßung und Keynote
Thursday/Donnerstag, 16.02.2017
Panel I: Memory Cultures/Erinnerungskulturen
9:00–9:30 Lasha Bakradse (Tbilisi): The Future of the Stalin Museum in Gori/Die Zukunft des Stalin Mueums in Gori
9:30–10:00 Katrine Bendtsen Gotfredsen (Malmö): Soviet, National, Local? Representations and Perceptions of Joseph Stalin as a Political and Cultural Figure in Gori/Sowjetisch, national, lokal? Repräsentationen und Perzeptionen Joseph Stalins als eine politische und kulturelle Figur in Gori
10:00-10:30 Oliver Reisner (Tbilisi): Stalin-Cult. Georgia. Museum. Representations of the past in the present/Stalin-Kult. Georgien. Museum. Zu Repräsentationen der Vergangenheit in der Gegenwart
10:30–11:00 Coffee Break/Kaffeepause
11:00–11:30 Malkhaz Toria (Tbilisi): Tsarist and Soviet Cultural Politics in Creating Real and Imagined Boundaries and Borders in Abkhazia/Zaristische und sowjetische Kulturpolitik und die Schaffung realer und imaginierter Ränder und Grenzen in Abchasien
11:30–12:00 Nutsa Batiashvili (Oxford): The Liminal: Colonial Identity on the Margins of an Empire/Liminalität: Koloniale Identität am Rande eines Imperiums
12:00–12:30 Nikoloz Aleksidze (Oxford): Commentary/Kommentar
12:30–14:00 Lunch Break/Mittagspause
Panel II: Representations of Soviet and post-Soviet identities/ Repräsentationen sowjetischer und post-sowjetischer Identitäten
14:00–14:30 Giorgi Maisuradze (Tbilisi): The Change of Self-Representation of Georgia from Soviet Imperial to Post-Imperial/Der Wandel der Selbstrepräsentation Georgiens vom Sowjetimperialen zum Postimperialen
14:30–15:00 Jeremy Smith (Joensuu): March 1956 and the Georgian Nation/März 1956 und die georgische Nation
15:00–15:30 Coffee Break/Kaffeepause
15:30–16:00 Martin Demant Frederiksen (Copenhagen): Tales of the Inhuman: Unrepresented Identities in Contemporary Georgia/Geschichten des Inhumanen: Unrepräsentierte Identitäten im gegenwärtigen Georgien
16:00–16:30 Claire Pogue Kaiser (Washington, DC): The Reinvention of Tradition and Soviet Georgian modernity in Developed Socialism/Die Neuerfindung der Tradition und sowjetisch-georgische Moderne im entwickelten Sozialismus
16:30–17:00 Florian Mühlfried (Jena): Commentary/Kommentar
Friday/Freitag, 17.02.2017
Panel III: National and Imperial Identities in the 19th and 20th Centuries/Nationale und imperiale Identitäten im 19. und 20. Jahrhundert
9:00–9:30 Timothy Blauvelt (Tbilisi): Modernity and Pedagogy in the Caucasus Educational District in the Period of Reaction (1880–1905)/Modernität und Pädagogik im kaukasischen Ausbildungsbezirk zur Zeit der Reaktion (1880–1905)
9:30–10:00 Nikoloz Aleksidze (Oxford): The Cult of Saints and the Body Politic: Sainthood and Nationhood in Georgia/Heiligenkult und politische Gemeinschaft: Heiligkeit und nationale Einheit in Georgien
10:00–10:30 Zaal Andronikashvili (Berlin): Georgian Political Romanticism: The Cultural Semantics of the Caucasus 1830–1880/Georgische politische Romantik. Kulturelle Semantik des Kaukasus 1830–1880
10:30–11:00 Coffee Break/Kaffeepause
11:00–11:30 Shota Papava (Tbilisi): 19th Century Hybridity and National Identity via “khanuma”/Hybridität und nationale Identität im 19. Jahrhundert mittels „khanuma“
11:30–12:00 Hubertus Jahn (München): Visits of Tsars to the Caucasus as Representations of Empire/Zarenreisen in den Kaukasus als Repräsentationen des Imperiums
12:00–12:30 Oliver Reisner (Tbilisi): Commentary/Kommentar
12:30–13:00 Final Discussion/Schlussdiskussion
Anmeldung und aktuelle Informationen auf www.historischeskolleg.de