Spätestens seit der Münchner Sicherheitskonferenz 2014 wird über notwendige Veränderungen in der deutschen Außenpolitik diskutiert. Im Einklang mit dem Bundespräsidenten fordern Außenminister Frank-Walter Steinmeier und Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen, Deutschland müsse international mehr Verantwortung übernehmen. In der regen Debatte, die sich darüber entfaltet hat, geht es nicht zuletzt um die Frage, welche Rolle Menschenrechte und humanitäre Erwägungen in der deutschen Außenpolitik spielen sollen.
Mit Bundesminister des Innern a.D. Gerhart Baum bezieht ein Elder Statesman Stellung, der sich mit dem Thema der humanitären Intervention immer wieder ganz konkret auseinandergesetzt hat: Nach seiner Zeit als Mitglied der sozialliberalen Bundesregierung bereiste Baum seit den achtziger Jahren als Bundestagsabgeordneter zahlreiche Staaten und machte auf Menschenrechtsverletzungen aufmerksam. Er vertrat die Bundesrepublik auf der Wiener Menschenrechtskonferenz 1993 und war zwischen 2001 und 2003 UN-Beauftragter für Menschenrechte im Sudan.
Den Ausführungen Baums folgen zwei Kommentare: Professor Dr. Dan Diner (Hebräische Universität Jerusalem) beleuchtet die Argumente des Politikers aus der Sicht des Historikers, Professor Dr. Claus Kreß (Universität zu Köln) aus der Sicht des Völkerrechtlers.
Der Arbeitskreis Menschenrechte im 20. Jahrhundert lädt alle Interessierten herzlich ein und bittet um Anmeldung unter: www.fritz-thyssen-stiftung.de