Die siebte Ausgabe der Avenue widmet sich der "Magie und Politik des Sammelns".
Sie setzt sich mit der Geschichte des Sammelns von den Wunderkammern der Renaissance bis zum Datensammeln des 21. Jahrhunderts auseinander. Sie stellt sich aktuellen Fragen nach der Rückgabe kolonialer Kulturgüter genauso wie den Problemen der sogenannten Deakzession: des «Ausmistens» öffentlicher Sammlungen.
Gerne möchten wir die L.I.S.A.-Gemeinschaft einladen, die Beiträge einer offenen peer review zu unterziehen: Bis zum 21. Juni nehmen wir Kommentare und Kritiken entgegen. Danach gelangen die Beiträge in den Druck – mitsamt ausgewählten Kommentaren. Wir freuen uns über eine rege Diskussion!
Herzlich,
Corinna Virchow und Mario Kaiser
www.avenue.jetzt
Zu den einzelnen Beiträgen:
Wie verändert Sammeln die Sicht auf die Dinge? Der Philosoph, Aphoristiker und Sammler Andreas Urs Sommer präsentiert eine philosophische Preziose. Erhellend.
Wer schon immer wissen wollte, was es mit der Rückgabe kolonialer Kulturgüter auf sich hat, liest das engagierte Interview mit der Historikerin Rebekka Habermas.
In welchem Verhältnis stehen Kunst und Macht? Der Renaissance-Experte Volker Reinhardt macht uns vertraut, wie die Medicis und andere italienische Familien ihre Macht mit Kunst demonstrierten. Ein Lehrstück.
Welches Bild macht sich die Pädagogik vom kindlichen Sammeln? Wahrscheinlich ein falsches, meint Julia Boog.
Wann begann eigentlich jenes emsige Sammeln, das wir heute Big Data nennen? Angelika Schwarz begibt sich ins 19. Jahrhundert und macht Adolphe Quetelet ausfindig, den Daten-Vordenker.
Wie sammelt man das Imaginäre? Elisabeth Heyne geht der wunderlichen Geschichte eines flammenden Insekts nach – sein Name: Leuchtzirpe.
Ägypten ist nicht nur das Land der Mumien und Pyramiden. Es ist genau so reich an traditioneller Musik, die in diesem Augenblick auszusterben droht. Die Kulturjournalistin Susanna Petrin folgt den Spuren eines Mannes, der terabyteweise ägyptische Musik rettet.