Universität
Düsseldorf
Mitglied seit
09.12.2011
Links
http://www.phil-fak.uni-duesseldorf.de/geschichte/lehrstuehle/viii-geschichte-der-fruehen-neuzeit/
E-Mail: hartfiel@phil.uni-duesseldorf.de
http://histbav.hypotheses.org
Kurzvita
Studium der Geschichte und Germanistik an der HHU Düsseldorf
Promotionsstudentin an der HHU Düsseldorf, Institut für Geschichtswissenschaften, Lehrstuhl VIII: Geschichte der Frühen Neuzeit (Prof. Dr. Achim Landwehr)
Forschungsthemen
Geschichte des Mittelalters und der Frühen Neuzeit, Historiographiegeschichte, Theorien und Methoden der Geschichtswissenschaft, Historische Bildungs- und Erziehungsgeschichte; historische Lehr-Lern-Forschung; Kulturgeschichte
Aktuelles Projekt
Dissertationsprojekt Kristina Hartfiel
"Es ist dieses nur eine historische Milch=Speise für Kinder"? Annäherungen an die Medialität historischer Lehrwerke für die Jugend (17. und 18. Jahrhundert) (Arbeitstitel)
Aufbauend auf meiner Magisterarbeit verfolge ich in meinem Dissertationsvorhaben die kulturelle Konstruktion von Wissensbeständen in deutschsprachigen Werken, die zum Lernen der Historie intendiert waren. In diesen Quellen entwickelten und verfestigten sich – so die These – Formen von Geschichtswissen, indem die Lehrbuchautoren ihr Material auswählten, gewichteten und bewerteten. Das heißt: Wie wurde Geschichte dargestellt und in eine lesbare Form gebracht, so dass nach Meinung der Autoren historische Erkenntnis möglich wurde? Während diese Frage insbesondere in der jüngeren Historiographieforschung kein Schattendasein mehr führt, hat die Auseinandersetzung mit den Quellen als Medienkombination von Text und Bild – vor allem in der historischen Bildungs- und Schulbuchforschung – weitaus weniger Betrachtung gefunden. Die von mir zu betrachtenden Werke stellen die Universalgeschichte intermedial bereit.
Doch eine rein inhaltliche, textuell-illustrative, Analyse der Untersuchungsobjekte greift zu kurz. Darüber hinaus bleibt grundlegend zu fragen, ob die als Vermittlungsmedien intendierten Texte überhaupt die Funktion als Lehrwerk übernommen haben und sie somit an der Herstellung und Selektion von Sinn beteiligt waren? Wurden sie sozusagen von einem intendierten auch zu einem rezipierten Lehrwerk (‚gemacht‘)? Wie gestaltete sich – und vor allem wer gestaltete – dieses Lehrwerk-Machen? Entgegen einer ontologischen Bestimmung des Begriffs, verstehe ich unter „Lehrwerk“ solche Quellen, die sowohl im Schulunterricht als auch außerhalb von Bildungseinrichtungen zum Lehren und Lernen verwendet wurden. Mein Vorhaben stellt somit in Anlehnung an die Materielle Kulturforschung explizit die Frage des Kontextes und des Gebrauchs der Bücher, vor allem die Frage nach den Akteuren, der Materialität und Medialität der Objekte und damit auch des Nutzungs- und Wirksamkeitskontextes der als Lehrwerk intendierten Quellen.
Im Mittelpunkt meiner Arbeit stehen zwei in Nürnberg gedruckte Werke, die zum Erlernen der Historie beabsichtigt waren, deren Funktion als Lehrwerk für Geschichte bisher aber nicht analysiert wurde. Der Neu=eröffnete Historischen Bildersaal und die Sculptura historiarum et temporum memoratrix, später Die Welt in einer Nuss genannt, wurden von Professoren und Alumni der Universität Altdorf in einem Zeitraum zwischen 1692 und ca. 1782 geschrieben. Beide Werke gibt es heute zudem in verschiedenen Ausgaben und Auflagen, so dass sich auf unterschiedlichste Weise Entwicklungen und Differenzen erkennen lassen.
Fachbereich
Frühe Neuzeit
Publikationen
Alles Schulbuch, oder was?, in: ECKERT. Das Bulletin, 12 (2012), S. 63f.
http://www.gei.de/fileadmin/Publikationen/Bulletin/Bulletin_12/eckert_bulletin_12.pdf