Liebe L.I.S.A.Community,
L.I.S.A. hatte gerade Geburtstag - jetzt ist sie schon zehn!
Eine Dekade ist seit dem Start unserer L.I.S.A. vergangen. Als das Portal am 23. Februar 2010 freigeschaltet wurde, haben wir in der Stiftung ehrlich gesagt nicht gewusst, wohin uns die Reise führen würde. Wer wird L.I.S.A. besuchen, wer mitmachen? Wo kommen die Beiträge her und welche Reichweite ist tatsächlich realistisch? Und schließlich: Wie lange werden wir das Experiment durchhalten? Anders formuliert: Wie lang ist L.I.S.A.s Atem? Klare Antwort: Zehn Jahre schon und ausgehaucht ist noch lange nicht.
Im Gegenteil. Ein Blick zurück auf zehn Jahre L.I.S.A. ermutigt uns vielmehr, das digitale Experiment auf dem Feld der Wissenschaftskommunikation fortzuführen und somit einen Stiftungsauftrag, der uns qua Satzung gegeben ist, zu erfüllen: Wissenschaft und Öffentlichkeit zusammenzuführen. Welche Wege wir dabei im vergangenen Jahrzehnt eingeschlagen und ausprobiert haben, welche sich etabliert haben und welche eher einem Holzweg gleichkamen, davon legt unser Rückblicksbeitrag bildliches Zeugnis ab. Es war uns im Übrigen ein großes Vergnügen, Beiträge der früheren Jahre noch einmal auszugraben und Wegmarken in der Entwicklung des Portals plakativ festzuhalten. Sie werden beim Durchklicken der vielen Bilder selbst schnell erkennen, wie sehr sich nicht nur L.I.S.A. in zehn Jahren verändert hat. Viel Spaß dabei!
Genug des Rückblicks - was gibt es zu Aschermittwoch Neues bei L.I.S.A.? Unter anderem eine neue Videodokumentation eines von der Gerda Henkel Stiftung geförderten Projekts: Alex Natan - der schnellste Jude Deutschlands. Der Historiker Prof. Dr. Kay Schiller hat die Biographie eines Mannes jüdischen Glaubens rekonstruiert, der sich einen Namen nicht nur als Sprinter sondern auch als Journalist gemacht hat und vor allem, aber nicht nur, unter der Verfolgung durch die Nationalsozialisten gelitten hat. Die erste Episode der Dokumentation finden Sie in unserem Newsletter. Ein anderes Video, das wir angekündigt hatten, ist fertig und inzwischen abrufbar: Wer den letzten Geschichtstalk zum Thema Zukunft made in Hollywood nicht live im Stream verfolgt hat, kann sich nun die geschnittene Fassung anschauen.
Dann noch der Hinweis auf zwei Interviews: Zum einen das Telefongespräch mit dem Leiter der Wissenschaftlichen Dienste des Deutschen Bundestages, Dr. Guido Heinen, über das Spannungsverhältnis zwischen Politik und Wissenschaft - wem dient der Wissenschaftliche Dienst? Zum anderen ein vielbeachtetes Textinterview mit dem Historiker Prof. Dr. Jost Dülffer von der Universität zu Köln über die Frage, ab wann am Beispiel der Geschichte des Zweiten Weltkriegs Geschichtsforschung für Zwecke der Geschichts- und Erinnerungspolitik instrumentalisiert wird. Wir führen damit eine Debatte fort, die wir im vergangenen Herbst mit der Osteuropahistorikerin Prof. Dr. Anke Hilbrenner begonnen und zuletzt mit dem Historiker Prof. Dr. Alexey Miller weitergeführt haben.
So, jetzt feiern wir Rheinländer leise noch ein wenig den Geburtstag, herzliche Grüße
Ihre L.I.S.A.Redaktion