Liebe L.I.S.A.Community,
ereignisreiche zwei Wochen liegen hinter uns und ebensolche stehen uns bevor. Eines der besonders tragischen Ereignisse der vergangenen Tage war der Brand des brasilianischen Nationalmuseums in Rio des Janeiro. Zwanzig Millionen Objekte, darunter zahlreiche von welthistorischer Bedeutung, sind im Flammenmeer unwiederbringlich untergegangen. In einem spontan entstandenen Interview hat uns Prof. Dr. Hermann Parzinger, Präsident die Stiftung Preußischer Kulturbesitz, eine persönliche Einschätzung zu dieser Katastrophe gegeben. Den Beitrag, der jetzt schon mehr als 1.000 Mal aufgerufen worden ist, finden Sie in unserem heutigen Newsletter.
Wie bedeutend Hinterlassenschaften der Menschheit und deren Aufbewahrung zur Erforschung der Geschichte und zum Verständnis der Gegenwart sind, zeigt unsere neu gestartete L.I.S.A.video-Reihe Kolonialgeschichte kreativ - ein Projekt, das von der Gerda Henkel Stiftung gefördert und von Prof. Dr. Jürgen Zimmerer von der Universität Hamburg geleitet wird. Historiker und Künstler aus Deutschland sowie aus Namibia erforschen dabei einen gewaltigen Bestand an Fotografien, der aus der deutschen Kolonialzeit in Namibia, dem früheren Deutsch-Südwestafrika, stammt und heute im Hamburger Museum für Völkerkunde aufbewahrt wird. Wie sah der koloniale Blick damals aus? Was sehen wir heute in diesen historischen Aufnahmen?
Zu einem vergleichbaren Forschungsprojekt haben wir in dieser Woche den Historiker Prof. Dr. Jens Jäger von der Universität zu Köln in einem Videointerview befragt. Er ist zufällig auf einen bisher unerschlossenen Nachlass eines früheren Fotografen gestoßen, der insbesondere in den deutschen Kolonien in Afrika gearbeitet und das koloniale Geschehen auf zahlreichen Farbfotografien festgehalten hat. Auch hier interessierte uns die Frage, was die Bilder aussagen - sowohl über die koloniale Wirklichkeit als auch über deren Repräsentation in Deutschland. Das Video werden wir demnächst hier bei L.I.S.A. veröffentlichen.
Zwei kurze Anmerkungen noch: In unserer Interview-Reihe, bei der Stipendiatinnen und Stipendiaten des Förderprogramms Lisa Maskell Fellowships sich und vor allem ihre Dissertationsprojekte vorstellen, lernen Sie dieses Mal neben der Politikwissenschaftlerin Kabaso Kabwe von der Stellenbosch University wieder einen Fellow aus der Förderregion Südostasien kennen - den Archäologen Riczar Belcena Fuentes von der University of the Philippines.
Letzter Punkt: In genau zwei Wochen stehen wir wieder auf der Bühne - dann mit der siebten Ausgabe von Der Geschichtstalk und erstmals auf einem Historikertag. Alle weiteren Infos dazu finden Sie in unserem Newsletter.
Ihnen allen noch eine gute Woche, herzliche Grüße heute aus Köln
Ihre L.I.S.A.Redaktion