Liebe L.I.S.A.Community,
niemand kommt zurzeit darum herum, Corona zu thematisieren. Wir auch nicht. Zwar ist aus gesundheitlicher Sicht das Coronavirus glücklicherweise nicht überall angekommen - im Gegenteil, die Ausbreitung wird mit einschneidenden Maßnahmen so gut wie möglich eingegrenzt -, aber was medizinisch nicht gilt, ist medial längst eingetroffen. Wir haben eine Corona-Panmedie, und wir von der L.I.S.A.Redaktion sind ein (Über-)Träger mehr. Unser Anliegen ist es aber, mit Blick auf die gängigen und vielfach reproduzierten Zugänge zur Coronakrise eine etwas andere Annäherung an die vielen offenen Fragen zu bieten - eine aus vorwiegend geisteswissenschaftlicher Perspektive.
Dieser Anspruch leitet uns beispielsweise in unserem LogBuch Corona, geisteswissenschaftlich betrachtet, das wir gemeinsam mit dem Historiker Prof. Dr. Jürgen Zimmerer jüngst aufgelegt haben und das mit wechselnden Chat-Gästen gerade in seine dritte Woche geht. Angefangen haben wir mit der Kunsthistorikerin Dr. Mahret Ifeoma Kupka und dem Historiker Prof. Dr. Paul Nolte, weiter ging es mit der Archäologin Dr. Natascha Bagherpour Kashani und dem Historiker Prof. Dr. Andreas Rödder und seit gestern debattieren wir mit der Soziologin Prof. Dr. Paula-Irene Villa Braslavsky und dem Historiker Dr. Patrice Poutrus. Wir hoffen, diese Gesprächsreihe, die bereits mehr als insgesamt 5.000 Mal aufgerufen wurde, mit weiteren interessanten Gästen aus den Geistes- und Sozialwissenschaften fortsetzen zu können und freuen uns natürlich auch über Ihre Anregungen und Kommentare.
Viel Aufmerksamkeit haben darüber hinaus drei Interviews gefunden, die wir in den vergangenen Tagen geführt haben: mit dem Historiker Prof. Dr. Malte Thießen über die moderne Geschichte von Seuchen und Impfen, mit dem Soziologen Dr. Robin Mahon über die weitreichenden Folgen der Ökonomisierung des Krankenhauswesens sowie mit dem Promotionsstipendiaten der Gerda Henkel Stiftung, Thomas Gartmann, über Seuchen und andere Katastrophen in der römischen Antike. Außerdem hat die Kunsthistorikerin Ella Beaucamp, Promotionsstipendiatin der Stiftung, die derzeit in Venedig forscht, einen sehr eindrucksvollen und lebensnahen Bericht über ihre Erfahrungen mit der Coronakrise in Italien verfasst.
So. Genug Corona. Wir haben auch noch andere Inhalte, coronafreie. So zum Beispiel unser neues Dossier "Das Rheinland ist mehr als nur Corona", das viele bei L.I.S.A. erschienene Beiträge umfasst, die einen direkten Bezug zum Rheinland haben. Alles Weitere in Stichworten: Felsenkirchen, Friedrich Engels, Ferdinand Gregorovius, Alexander von Humboldt, Pergamon, Gerd Müller, Asterix und Obelix, Gerontologie und Kunst in der DDR.
Viel Vergnügen mit unserem stets geisteswissenschaftlichen Schwerpunkt, herzliche Grüße und weiterhin alles Gute!
Ihre L.I.S.A.Redaktion