In Episode 1 geht es um ein Drachen-Aquamanile aus dem Mittelalter. Special Guest in dieser Folge ist Frau Dr. Joanna Olchawa.
Ein Handwaschritus markiert immer einen Übergang. Einen Übergang vom Unreinen ins Reine, vom Profanen zum Sakralen. Dieser Podcast ist im April 2020 aufgenommen. Das Thema Handwaschung hat momentan aufgrund der weltweiten COVID-19-Pandemie zu einer neuen Aktualität gefunden. Um sich vor Viren zu schützen wird geraten in die Ellenbeuge zu nießen und sich regelmäßig die Hände zu waschen. Man könnte sagen, dass ein elftes Gebot in die ursprünglich 10 Gebote Einzug erhalten hat. Es lautet: „Du sollst dir die Hände 20 Sekunden lang mit Seife waschen und sie danach gut abtrocknen!“ Die Handwaschung als Ritual markiert einen Übergang vom Unreinen ins Reine, vom gefährlichen Außen zum sicheren Innen des eigenen Zuhauses. Die Handwaschung wird im Jahr 2020 also wie im Mittelalter rituell durchgeführt. Doch wo die aktuelle Handwaschung einen hygienischen Zweck erfüllt, muss sie im Mittelalter als moralisch-ethische Reinigung verstanden werden.
Es handelt sich um eine Sonderfolge, die meine Recherchen für eine Hausarbeit bespricht. Weitere Sonderfolgen zur eigenen Forschung (Hausarbeit, Masterarbeit, geplante Promotion) folgen. In der Zwischenzeit werden einige Episoden in Interviewform die Forschung kunsthistorischer Expert*innen präsentieren!
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Bespielte Kanäle:
Spotify
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Copyright: Hanna Buhl
Artwork: Lima König
Musik: Christoph Paul Mahnke
Social Media: www.instagram.com/kunst.funzt/
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Literatur in Auswahl:
-Beuckers, Klaus Gereon: Die Ezzonen und ihre Stiftungen. Eine Untersuchung zur Stiftungstätigkeit im 11. Jahrhundert, Münster 1993.
-Claussen, Hilde: Odysseus und Herkules in der karolingischen Kunst I. Odysseus und das „grausige Meer dieser Welt“. Zur ikonographischen Tradition der karolingischen Wandmalerei in Corbey, in: Keller, Hagen (Hrsg.): Iconologia sacra. Mythos, Bildkunst und Dichtung in der Religions- und Sozialgeschichte Alteuropas. Festschrift für Karl Hauck zum 75. Geburtstag (Arbeiten zu Frühmittelalterforschung 23) Berlin 1994, S.341.382.
-Gladiss-von, Almut: Der frühislamische Bronzeguss. Tierbronzen in unterschiedlicher Funktion, in: Hütt, Michael (Hrsg.): Bild und Bestie. Hildesheimer Bronzen der Stauferzeit, Hildesheim 2008, S.29-42.
-Lutz, Gerhardt; Olchawa, Joanna: Das Hildesheimer Drachen-Aquamanile im Kontext, in: Höhl, Claudia; Lutz, Gerhard; Olchawa, Johanna (Hrsg.): Drachenlandung. Ein Hildesheimer Drachen-Aquamanile des 12. Jahrhunderts, Paderborn 2019, S.9-16.
-Olchawa, Joanna: Das neu erworbene Aquamanile in Hildesheim. Objekt- und Bedeutungsanalyse, in: Höhl, Claudia; Lutz, Gerhard; Olchawa, Johanna (Hrsg.): Drachenlandung. Ein Hildesheimer Drachen-Aquamanile des 12. Jahrhunderts, Paderborn 2019, S.17-40.
-Wolter-von dem Knesebeck, Harald: Drache, Löwe, Reiter. Überlegungen zur Deutbarkeit der zahlenmäßig dominierenden Aquamanilentypen des Hochmittelalters, in: Höhl, Claudia; Lutz, Gerhard; Olchawa, Johanna (Hrsg.): Drachenlandung. Ein Hildesheimer Drachen-Aquamanile des 12. Jahrhunderts, Paderborn 2019, S.73-86.