Mitte des 18. Jahrhunderts entstand der Mopsorden, eine gemischtgeschlechtliche Sozietät, die die Geheimhaltungspolitik, die Regeln und die komplizierten Aufnahmerituale der Freimaurer persiflierte. Kenntnisse über diesen Orden sind vor allem einer weit verbreiteten Publikation von 1745 zu verdanken, einer „Verräterschrift“, in der die Geheimnisse der Freimaurer und des Mopsordens offenbart werden. Zudem wird eine Gruppe von Porzellanobjekten mit dem Mopsorden in Verbindung gebracht, denn aus der Meissener Porzellanmanufaktur haben sich etliche Figuren von Freimaurern und von Damen mit Möpsen sowie Dutzende von Schnupftabaksdosen und Porzellanskulpturen in Form von Mopshunden erhalten.
Aus diesen spärlichen Quellen, vor allem aber aus den seit 250 Jahren kolportierten Vermutungen und Halbwahrheiten hat sich ein Mythos entwickelt, der den Mopsorden bis heute als lächerliche und unseriöse Konkurrenzgründung zum Freimaurertum abqualifiziert.
Durch den Fund einer Akte mit zahlreichen Dokumenten zu den Mopsordenslogen Leipzig, Dresden, Warschau und Berlin ist es nun möglich, einige dieser Irrtümer zu korrigieren und zu einer präziseren Einschätzung über Gründung, Verbreitung, Struktur und Bedeutung des Ordens zu gelangen.
Eine Veranstaltung des Research Center Sanssouci (RECS).
Do., 17.05.2018, 18.30 Uhr | Der Eintritt ist frei
Um Anmeldung wird gebeten unter: info@recs.academy oder 0331/9694-739
Ovidgalerie | Schloss Neue Kammern | Park Sanssouci
Eingang über Maulbeerallee
14469 Potsdam
Bitte beachten Sie, dass die Neuen Kammern nicht beheizt und für Rollstuhlfahrer nur bedingt barrierefrei sind. Parkplätze befinden sich an der Historischen Mühle.