Am 12. Dezember 1946 beschloss die Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin die Einrichtung des Forschungsvorhabens Goethe-Wörterbuch (GWb). Auf der Grundlage einer umfassenden wissenschaftlichen Erschließung von Goethes Werk und einer allgemeinen Besinnung auf die Ideale der Weimarer Klassik sollten die Folgen der NS-Ideologie überwunden werden. Die Begründer des GWb sahen in der präzisen Beschreibung des gesamten Wortschatzes dieses sprachmächtigsten deutschen Dichters und Naturwissenschaftlers nicht nur einen Beitrag für die historische Lexikographie allgemein, sondern für das bis ins Detail gehende Verständnis der Sprache des Deutschen Idealismus insgesamt. Bald beteiligten sich auch die Akademien in Heidelberg und Göttingen an dem Interakademischen Vorhaben. Mittlerweile ist die Bearbeitung des mit Abstand umfangreichsten je bei einem Einzelautor dokumentierten Wortschatzes im Buchstabenbereich S/T angekommen. Demnächst erscheint der sechste monumentale, bis zu den Buchstaben O/P reichende Band des GWb; eine digitale Version ist online verfügbar unter: http://woerterbuchnetz.de/GWB.
Anlässlich des 70jährigen Jubiläums des GWb kommen Germanisten, Naturwissenschaftler und Goethe-Leser zu Wort, um ihre Nutzererfahrungen mit diesem zentralen Instrument der Klassik-Forschung zu erörtern. Auch die Poesie wird an diesem Abend nicht zu kurz kommen: Die Schauspielerin Martina Gedeck liest Gedichte von Goethe.
Um Anmeldung wird bis zum 5. Dezember gebeten unter: www2.bbaw.de/anmeldung-goethe-jubilaeum