Dr. Angelika Franz promovierte in klassischer Archäologie, arbeitet heute allerdings vor allem als Journalistin für verschiedene Medien. Gleich nach der Promotion orientierte sie sich um und machte ihre Leidenschaft zum Beruf: das Schreiben. In ihren Artikeln verbindet sie dabei die Forschung mit der Öffentlichkeit und wandelt bloße Fakten in spannende Geschichten um. Wenn es nach ihr geht, sollte "Forschung immer für die Menschen sein". Wir haben ihr einige Fragen gestellt.
"Archäologie ist die Untersuchung der Spuren, die wir hinterlassen"
L.I.S.A.: Frau Dr. Franz, Sie sind promovierte Archäologin. Was war Ihr Steckenpferd an der Uni?
Dr. Franz: An der Uni hatte ich kein Steckenpferd - dazu hatte ich das falsche Fach gewählt. Die klassische Archäologie ist für mich viel zu kunstgeschichtlich ausgerichtet, da war ich nie wirklich glücklich. Aber wenn man erst mal drinsteckt, macht man's ja auch irgendwie zu Ende. Mein Steckenpferd habe ich erst später gefunden, als ich nicht mehr an die Zwänge der Uni gebunden war. Das ist die Gegenwartsarchäologie. Archäologie ist für mich die Untersuchung der Spuren, die wir hinterlassen, wenn wir uns in einem Raum oder einer Landschaft bewegen - und zwar ganz egal, ob das vor 5000 Jahren war oder vor einer Stunde.
L.I.S.A.: Sie waren ja auch archäologisch tätig. Was war Ihr schönster Fund?
Dr. Franz: Der kommt auch aus dem Bereich der Gegenwartsarchäologie: die Spuren meiner eigenen Geburtstagsfeier. Vor ein paar Jahren habe ich mal mit einer Freundin zusammen ganz groß gefeiert. Und am nächsten Morgen schaute ich über die Wiese, auf der die Feier stattgefunden hatte, und entdeckte die ganzen Spuren, die wir hinterlassen hatten; von den offensichtlichen Artefakten wie Bierflaschenkronenkorken bis hin zu den subtileren Spuren wie dem Abdruck der Tanzfläche. Da hab' ich schnell meine Kamera geholt und alles dokumentiert.
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