Bericht zum internationalen Promovierendenworkshop an der Universität zu Köln, 29./30. Mai 2017
„The Problem of God“ hieß die große Ausstellung im Düsseldorfer K21, die im letzten Jahr den Anstoß zur Planung dieses internationalen Promovierendenworkshop gab. Auf 2.000 Quadratmetern setzten sich 33 zeitgenössische Künstlerinnen und Künstler aus aller Welt mit dem Thema „Religion und Kunst" auseinander. Dabei ging es nicht um das Ausstellen sakraler Kunst vor einem theologischen Hintergrund, sondern vielmehr um die unterschiedlichsten Reflexions- und Transformationsprozesse von Zeichen und Formen christlicher Ikonographie. Auch ein Werk des niederländischen Künstlers Aernout Mik war Teil dieser Schau. Seine Videoarbeit „Speaking in Tongues“ über das globale Phänomen der Pfingstgemeinden adressierte genau die Grauzone, die über Aneignungs- und Übersetzungsprozesse ritueller und religiöser Praktiken die Trennlinie zwischen Religion, Politik und Ökonomie verwischen lässt – und war Anlass genug, ihn zu unserer Tagung einzuladen. Es sei aber betont, dass es eigentlich eben jene Grauzone der Transformation ist, die die Trennung von Heiligem und Profanem in ihrer Konstruiertheit überhaupt erst sichtbar werden lässt und uns die Frage nach Erscheinungs- und Übertragungsformen des Heiligen nicht nur für den Bereich der bildenden Kunst, sondern auch für den der Literatur stellen ließ.