Die von H-Soz-u-Kult und L.I.S.A. gemeinsam veranstaltete Tagung ".hist2011 - Geschichte im digitalen Wandel" liegt hinter uns. Wir haben versucht, über L.I.S.A.Twitter und L.I.S.A.Facebook von der Tagung zu berichten und Eindrücke zu vermitteln. Dabei soll es aber nicht bleiben. Wir werden von der kommenden Woche an ausführlich Bilanz ziehen, das heißt: Tagungsberichte, professionelle Videobeiträge sowie einige interessante Zahlen und Statistiken einstellen.
Für den Anfang eine kleine Bildgalerie - weitere werden folgen...
Viele Grüße
Ihre L.I.S.A.Redaktion
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Leider beschränkten sich viele Vorträge zu sehr auf das Internet als bloßes Speicher- und Präsentationsmedium für historische Quellen und Forschungsprojekte. Weitere Aspekte, wie die aktive Beteiligung beliebiger Nutzer und andere Möglichkeiten des Web 2.0, fanden hingegen nur eine geringe bis keine Erwähnung. Auch wurde der Umgang anderer digitaler Medien mit Geschichtsthemen, wie den populären Video- und Computerspielen, sowie deren möglicher Einfluss auf die Erinnerung historischer Ereignisse leider nicht angesprochen.
Schließlich schienen mir einige der anwesenden Historiker etwas pikiert gewesen zu sein, dass die “alten Grenzen” zwischen Fachwissenschaft und Öffentlichkeit im Bezug auf die Wissensgenerierung durch das Netz verschwimmen bzw. bereits gefallen sind. Ob eine solche kulturpessimistische Sichtweise letztlich angebracht ist, kann erst die Zeit zeigen. Unabhängig davon darf eines jedoch nicht außer Acht gelassen werden: Die digitalen Medien werden ebenso wenig verschwinden, wie sie ein fixes Gebilde sind. Stattdessen befinden sie sich in einem Zustand konstanter Entwicklung, der auch von Seiten der Geschichtswissenschaft einen entsprechend offenen und flexiblen Umgang erforderlich macht.
Abschließend bleibt mir festzustellen, dass die Konferenz zwar noch eine ganze Reihe an Fragen offen gelassen hat, jedoch einen wichtigen Grundstein für den künftigen Umgang der Geschichtswissenschaft mit den digitalen Medien gelegt haben könnte. Wie sich das spätere „Gebäude“ auf diesem Grundstein entwickelt, wird jedoch stark davon abhängen, wie es der Historikerzunft gelingen wird mit den sich bietenden Möglichkeiten umzugehen. Hier dürfte gerade ambitionierten Projekten des wissenschaftlichen Nachwuchses eine besondere Bedeutung zukommen, da diese als „Digital Natives“ mit den Chancen und Risiken der digitalen Medien aufgewachsen sind.