Als Einrichtungen des freien Denkens gerieten die Universitäten schon kurz nach der Machtübernahme von 1933 in das Visier der Nationalsozialisten. Bereits im April des Jahres kam es zu einer ersten Vertreibungswelle an den deutschen Hochschulen. Professoren und Dozenten wurden entweder beurlaubt, entlassen oder zwangsemeritiert - an der Universität zu Köln mehr als an anderen Hochschulen. Dabei griffen nicht nur die unmittelbaren Vorschriften aus den neuen Gesetzen und Verordnungen, auch innerhalb der Hochschullehrerschaft kam es zu Ausgrenzungen von unbequemen, unbeliebten oder verunglimpften Kollegen. Der Historiker Prof. Dr. Habbo Knoch zeichnet diese Entsolidarisierungs-, Erosions- und Verdrängungsprozesse während des Nationalsozialismus am Schicksal ausgewählter Kölner Professoren nach.
100 Jahre neue Universität zu Köln: Eine Vortragsreihe zu ihrer Geschichte
Anlässlich des diesjährigen 100. Gründungsjubiläums der Neuen Universität zu Köln veranstaltet das Historische Institut zusammen mit dem dort angesiedelten Projekt "Geschichte der Universität zu Köln seit 1919" im Sommersemester 2019 eine Vortragsreihe, die ein breites Panorama der neueren, aber auch der älteren Kölner Hochschulgeschichte bietet. Sechs Professorinnen und Professoren des Instituts richten ihren jeweils epochenpezifischen Blick zurück auf bedeutende Wegmarken, die von der Gründung der alten Universität 1388 bis zur studentischen Protestbewegung um 1968 reichen. Im Jubiläumsjahr spannt die Vortragsreihe somit einen Bogen vom Spätmittelalter bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts.