Es scheint, dass ein großer Teil der deutschen Friseure es fast nicht hatten abwarten können, bis sie sich offen als Nazis bekennen konnten: Noch 1933 schalteten sie ihre Verbände gleich, und wo ähnliche Organisationen weiterhin Vorsitzende oder Präsidenten hatten, bestellten sie sich nun einen Führer. Der hieß Franz Renz, kam aus Alzey, war seit 1930 Gauleiter, trat gern in Uniform auf, machte darin nicht unbedingt die beste Figur und trug zuweilen ein kleines Bärtchen unter der Nase. Fraglos wär es schade, sich das Lachen über diesen dünnen zweiten Aufguss von Größenwahn entgehen zu lassen; und es löscht nicht das Grauen über den peniblen und lustvoll exekutierten Antisemitismus, den Renz in einem kurzen Text in der Deutschen Friseur-Zeitung 1942 demonstriert.
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