Die arabische Welt befindet sich im Umbruch, der Islam wird bei der poltischen Restrukturierung eine Rolle spielen. Die Wahl in Tunesien hat gezeigt, dass mit dem politischen Islam zu rechnen sein wird, in Libyen hat der Übergangsrat jüngst angekündigt, die Scharia zur Grundlage der neuen Rechtsordnung zu machen.
Eine ganz andere Region der Erde, in der der Islam auch stark verwurzelt ist, hat den "Arabischen Frühling" in einer gewissen Weise schon vor mehr als zehn Jahren "vorgelebt": Südostasien. Sind da Parallelen erlaubt? Welche Rolle hat der politische, religiöse und kulturelle Islam während und nach dem Umbruch beispielsweise in Indonesien gespielt?
Wir haben die Politikwissenschaftlerin Prof. Dr. Claudia Derichs von der Philipps-Universität Marburg gefragt. Sie ist Expertin die Politik des Nahen und Mittleren Ostens, Ost- und Südostasiens sowie für den politischen Islam und gender-bezogene Politikwissenschaft.
Zurzeit unternimmt Frau Prof. Dr. Claudia Derichs eine mehrwöchige Forschungsreise in Südostasien mit Aufenthalten in Singapur, Indonesien, Malaysia und den Philippinen. Wir haben Sie per E-Mail erreicht.