Im Jahr 2013 jährten sich die Befreiungskriege und die Völkerschlacht bei Leipzig zum 200. Mal. Dieses Ereignis nahmen Dr. Verena von Wiczlinski und Dr. Caroline Klausing zum Anlass, ein Tagungsprojekt mit Studierenden durchzuführen. Im letzten Jahr erschien schließlich der Sammelband zur Tagung. Thematisiert wurde jedoch nicht um das Ereignis selbst, sondern vielmehr die heutige Rezeption. Im Interview haben wir die beiden Herausgeberinnen unter anderem nach den Hintergründen des Bandes und der europäischen sowie der nationalen Erinnerung an die Napoleonischen Kriege gefragt.
"Interpretation der Kriege in kultureller Perspektive"
L.I.S.A.: Dr. Klausing, Dr. von Wiczlinski, Sie haben einen Sammelband zur europäischen Erinnerung an die Napoleonischen Kriege herausgegeben. Woher rührt Ihr Interesse an diesem Thema?
Dr. von Wiczlinski / Dr. Klausing: Ausgehend vom zweihundertjährigen Gedenken an die Befreiungskriege und die Völkerschlacht bei Leipzig 2013 hatten wir beide Lehrveranstaltungen zu dem Thema angeboten und uns entschlossen gemeinsam mit den Studierenden für das folgende Jahr ein Tagungsprojekt vorzubereiten. Überdies hatte auch die Stiftung Kulturwerk Schlesien in Würzburg ein Interesse daran signalisiert.
Die vom Historischen Seminar der Universität Mainz gemeinsam mit der Stiftung Kulturwerk Schlesien im August 2014 veranstaltete Tagung griff das Thema der Napoleonischen Kriege im Hinblick auf die europäische Dimension auf. Dabei sollte es dezidiert nicht um einen ereignisgeschichtlichen Zugang gehen, sondern um die Interpretation der Kriege in kultureller und nationaler bzw. transnationaler und europäischer Perspektive.