Vor einigen Jahren förderten Forscher der Mongolischen Akademie der Wissenschaften und der Universität Bonn in der asiatischen Steppe gemeinsam einzigartige Funde eines längst versunkenen Reitervolkes zutage. Unter den bis zu 1.300 Jahre alten Objekten befinden sich eine Harfe mit Pferdekopf, Bogen und Köcher, Pferdesättel und der älteste erhaltene Filzkaftan. Die wissenschaftlich außergewöhnlich wertvollen Funde sind vom 26. Januar bis 29. April 2012 in einer Sonderausstellung des LVR-LandesMuseums in Bonn zu sehen.
Die Steppenreiter des 7. bis 14. Jahrhunderts waren gefürchtet. „Sie zeichneten sich durch ihre Schnelligkeit und flexible Kampftechnik aus“, sagt Dr. Michael Schmauder, Fachreferent für das Frühmittelalter am LVR-LandesMuseum in Bonn. Die Reiternomaden überraschten ihre Gegner mit plötzlichen Angriffen und ebenso schnellen Rückzügen. „Was auf den ersten Blick wie eine chaotische Horde wirkte, war in Wirklichkeit mit eindeutigen Befehlstrukturen straff und diszipliniert durchorganisiert“, berichtet er. Lange Zeit war den Reiternomaden in der weitläufigen Steppe kaum ein Gegner gewachsen. Viel blieb nach dem Niedergang von dieser Nomadenkultur nicht erhalten, bis in Felsspaltengräbern der Mongolei einzigartige Objekte dieses Volkes gefunden wurden.