Von Victor Hugo stammt das Wort, notiert während seiner Verbannung auf den britischen Kanalinseln Anfang der 1850er Jahre, das Exil sei ein Leben im Zustand der Rechtsentblößung. Er fragte, was man ins Exil mitnehme, wer man im Exil sei, zu wem oder was man dort werde, Fragen, die für Tausende deutschsprachiger Exilanten in Großbritannien nach 1933 existentiell wurden. Niemand hat mehr und unter extremeren Bedingungen zum deutsch-britischen Kulturtransfer in Wissenschaft, Literatur, Kunst und Musik beigetragen als die Exilanten jener Zeit.
Als Abschluss der diesjährigen Veranstaltungsreihe CROSSCHANNEL des Internationalen Kollegs Morphomata/Universität zu Köln werden Professor Jeremy Adler vom King’s College London und Michael Krüger, der ehemalige Leiter des Hanser Verlags München und Präsident der Bayerischen Akademie der Schönen Künste ein von Professor Rüdiger Görner, Alumnus Fellow des Kollegs Morphomata und Direktor des Centre for Anglo-German Cultural Relations an der Queen Mary University of London moderiertes Gespräch führen. Grundlage des Gesprächs wird Jeremy Adlers Studie Das bittere Brot. H.G. Adler, Elias Canetti und Franz Baermann Steiner im Londoner Exil (Wallstein: Göttingen 2015) sein.
Jeremy Adler, Literaturwissenschaftler, Schriftsteller und Übersetzer, hat sich in wegweisenden Arbeiten mit der Problematik des englischen Exils führender deutschsprachiger Autoren auseinandergesetzt. Michael Krüger wiederum hat als Verleger unerreichte Verdienste um die Pflege des literarischen Nachlebens exilierter Schriftsteller aus dem deutsch-englischen Sprachraum erworben.
Ort: Internationales Kolleg Morphomata, Universität zu Köln, Weyertal 59 (Rückgebäude: dritter Stock) 50937 Köln
Konzept: Günter Blamberger, Rüdiger Görner
Kontakt: Tanja Klemm (tanja.klemm[at]uni-koeln.de)
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