Wie werden Kriege erinnert? Und welche politischen und gesellschaftlichen Konsequenzen ergeben sich daraus? Im 20. Jahrhundert sind solche Fragen zum festen Repertoire der Politik in Nachkriegsgesellschaften geworden. Dabei werden Erinnern und Gedächtnis in der Regel als mentale oder kognitive Vorgänge verstanden, als Prozesse, die der Sphäre des Geistes angehören. Jedoch wirken Kriege nicht nur auf Bewusstsein. Sie wirken auch auf Körper. Denn das entscheidende Merkmal bewaffneter Konflikte ist die Präsenz physischer Gewalt, die auf Körper zielt und Körper trifft. So produzieren bewaffnete Konflikte nicht nur mentale Erinnerungen, sondern schreiben sich über wiederholte Gewalterfahrungen auch in das leibliche Gedächtnis ein. Der Vortrag diskutiert diese Dynamiken und deren politische und soziale Implikationen vor dem Hintergrund ethnographischer Studien in Angola, Mosambik und Afghanistan. Dabei greift er auf Theoriefiguren aus Phänomenologie und Pragmatismus zurück.
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