Dr. Julian Heynen, Künstlerischer Leiter für besondere Aufgaben bei der Kunstsammlung NRW, begibt sich in seinem Vortrag auf das Spannungsfeld zwischen pragmatischem und imaginiertem Modell. An ausgewählten Beispielen, wie dem Flugapparat Vladimir Tatlins, dem Entwurf einer Bar des Düsseldorfer Künstlers Reinhard Mucha oder den Vogelhäuschen von Mike Kelley, erläutert er die nur gedachten und die realisierten Ideen der Künstler. Die 1980er Jahre stehen dabei nicht nur für den Aufbruch ins Party- und Designjahrzehnt, sondern auch für eine Zeit des Wettrüstens zwischen West und Ost - eine Perspektive, die insbesondere der Bildhauer und Zeichner Thomas Schütte in seinen Modellen aufgreift.
Symposium „Das Modell“
Das Symposium „Das Modell“ am 15. September 2013 reflektiert die Ausstellungsform von MIES 1:1 selbst als Visualisierungstechnik und künstlerische Strategie. Das letzte von drei Symposien, zu denen renommierte Referenten aus Kunst, Architektur und Wissenschaft zugesagt haben, veranstaltete Projekt MIK e. V. in Kooperation mit dem Zentralinstitut für Kunstgeschichte, München.
Das 1:1-Modell war Thema und zugleich Tagungsort dreier Symposien, von denen sich das erste mit dem Phänomen Ludwig Mies van der Rohe als ikonengleichem Architekten beschäftigte. Die Transformation und Aktualisierung seiner Entwürfe für die Gegenwart durch Sanierung, Rekonstruktion und Umnutzung wurden vorgestellt. Darüber hinaus wurden die theoretischen, politischen und denkmalpflegerischen Paradigmen dieser „Zugriffe“ auf Mies van der Rohes Erbe diskutiert. Sie standen künstlerischen Interventionen gegenüber, die an den von Mies van der Rohe entworfenen Häusern Lange und Esters, Krefeld, sowie an der Neuen Nationalgalerie, Berlin, als Orte für zeitgenössische Kunst vorgenommen wurden.
Das Symposium fand im begehbaren 1:1-Modell statt.